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Wirtschaft: Comdirect-Aktien: Optionsscheine als Chance für leer ausgegangene Zeichner

"Sorry, nur für Mitglieder", heißt die Standard-Floskel der Türsteher, um unerwünschten Gästen den Eintritt in Prominenten-Diskos oder andere exklusive Etablissements zu verwehren. Am Montag dürften wohl viele Anleger ähnliches zu hören bekommen.

"Sorry, nur für Mitglieder", heißt die Standard-Floskel der Türsteher, um unerwünschten Gästen den Eintritt in Prominenten-Diskos oder andere exklusive Etablissements zu verwehren. Am Montag dürften wohl viele Anleger ähnliches zu hören bekommen. Denn die Comdirect-Aktien, die am Montag erstmals gehandelt werden, gehen bevorzugt an die Kunden des Discountbrokers und der Mutter Commerzbank. Die Aktie gilt als überzeichnet. Doch kein Grund zum Ärger: Wer trotzdem am Börsengang der Gesellschaft verdienen möchte, kann Optionsscheine auf Comdirect kaufen und damit sogar überproportional an den Kursbewegungen des Titels profitieren. Allerdings: Dies ist deutlich risikoreicher als der direkte Kauf der Aktie. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich.

Bisher bieten zwei Gesellschaften Optionsscheine auf Comdirect an: die Société Générale (SocGen) und der Optionsscheinneuling Lang & Schwarz. Während die Franzosen lediglich Call-Papiere anbieten, haben die Düsseldorfer auch Put-Scheine im Angebot, mit denen der risikofreudige Anleger auch auf fallende Kurse setzen kann. Wegen der erwarteten hohen Schwankungsbreite sind die Papiere allerdings recht teuer. "Comdirect ist natürlich vom Internet-Umfeld beeinflusst, und hier sind große Kursausschläge an der Tagesordnung", erläutert Frank Burkhardt von der SocGen. "Das verteuert die 65 Optionsscheine". Grundsätzlich sei er bei der Aktie positiv gestimmt. "Comdirect ist nicht irgendeine Luftnummer, sondern ein solides Unternehmen."

Die Basispreise der Scheine liegen zwischen 25 und 70 Euro, was Anlegern eine breite Palette an Spekulationsmöglichkeiten eröffnet. Bei der Auswahl des geeigneten Papiers bietet die Bookbuilding-Spanne von 25 bis 31 Euro einen ersten Anhaltspunkt. Interessant ist auch der Kurs, zu dem das Papier vorbörslich gehandelt wird. Der sogenannte Graumarktkurs liegt zurzeit bei etwa 32 Euro. Eher vorsichtige Naturen sollten daher zu einem Schein greifen, dessen Basispreis bei 30 Euro liegt und damit "im Geld" notieren würde. Das entsprechende Papier von Lang & Schwarz (WKN 646 266) läuft bis zum 15. Juni 2001, der Call der SocGen (WKN 753 306) endet am 29. Juni 2001. Beide Scheine kosten ähnlich viel. Für Risikoliebhaber hat Lang & Schwarz einen Call im Angebot (WKN 646 269), der erst bei einem Kurs von 70 Euro im Geld notiert. "Wir wollen keine Kursprognose geben, sondern dem Anleger auch ein aggressiveres Investment ermöglichen", sagt Vorstand Thomas Lang.

nac

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