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Wirtschaft: Commerzbank: Erhöhte Ausschüttung

Die Commerzbank-Aktionäre können sich freuen. Die Bank will ihnen eine unveränderte Dividende von 80 Cents und zusätzlich einen Bonus von 20 Cents je Aktie ausschütten.

Die Commerzbank-Aktionäre können sich freuen. Die Bank will ihnen eine unveränderte Dividende von 80 Cents und zusätzlich einen Bonus von 20 Cents je Aktie ausschütten. Damit sollen die Anteilseigner von dem guten Ergebnis der Bank im abgelaufenenen Geschäftsjahr und dem Zusatzertrag aus dem Börsengang der Online-Bank Comdirect profitieren. Dies hat der Aufsichtsrat auf seiner gestrigen Sitzung beschlossen.

Die Dividendenrendite liegt bei fast fünf Prozent. Mit einem Konzernüberschuss von 1,34 Milliarden Euro (2,62 Milliarden Mark) erzielte die Commerzbank im abgelaufenen Geschäftsjahr das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Ein Zuwachs von 50 Prozent. Entsprechend werden die Gewinnrücklagen um 800 Millionen Euro aufgestockt. Im Vorjahr waren es 500 Millionen Euro.

Die gesamte Bilanz wird der Commerzbank-Vorstand am Mittwoch präsentieren. Bekannt ist bereits, dass die Krise vieler Firmen am Neuen Markt zum Jahresende 2000 tiefe Spuren auch in der Commerzbank- Bilanz hinterlassen hat. Das vierte Quartal schloss das Institut sogar mit einem Konzernverlust von 98 Millionen Euro ab. Das 2000er Spitzenergebnis war ohnehin wesentlich von den Erlösen aus dem Börsengang der Direktbank-Tochter comdirect gespeist.

Der Aufsichtsrat hat gestern außerdem die Tagesordnung für die Hauptversammlung am 25. Mai verabschiedet. Den Aktionären wird erwartungsgemäß vorgeschlagen, Martin Kohlhaussen, Vorstandssprecher der Bank, in den Aufsichtsrat zu wählen. Wilhelm Werhahn verlässt das Gremium. Klaus-Peter Müller wird Nachfolger von Kohlhaussen an der Spitze der kleinsten deutschen Großbank. Die Auseinandersetzung mit der Beteiligungsgesellschaft Cobra wird auf der HV eine große Rolle spielen.

"Die deutschen Großbanken werden im Jahr 2001 im europäischen Vergleich schlechter abschneiden", gibt sich James Hyde, Analyst von Fox, Pitt Kelton in London, dennoch skeptisch. Einzig für die Deutsche Bank sei mit einer weiterhin guten Entwicklung zu rechnen, sagt Hyde mit Blick auf die Bilanzvorlage der Deutschen Bank am kommenden Donnerstag. Goldman Sachs hat die Prognosen für die Ergebnisse der Institute im laufenden Jahr gesenkt: Um 31 Prozent bei der Dresdner Bank, 25 Prozent bei der Commerzbank und 14 Prozent bei der Deutschen Bank. Die Großbanken leiden unter dem schlechten Marktumfeld und werden sich schwer tun, die - mit Ausnahme der Dresdner Bank - sehr guten Ergebnisse des Vorjahres zu wiederholen.

Die Deutsche Bank werde auch im Jahr 2001 weiter voranmarschieren, da sie als einzige der deutschen Großbanken die kritische Masse habe, um im harten Wettbewerb des Investment-Banking bestehen zu können, meint Hyde. Der Primus werde zudem von der Ausgliederung des Privatkundengeschäfts in die Deutsche Bank 24 profitieren. "Das Retailgeschäft wird der Wachstumsmotor der nächsten drei bis fünf Jahre sein", so Hyde. Die Privatkundentochter Deutsche Bank 24 werde in Deutschland Marktanteile hinzugewinnen. Vor allem seitens der Genossenschaftsbanken sei mit weniger Wettbewerb zu rechnen.

In den Verhandlungen mit der Allianz unterstellt der Analyst der Deutschen Bank eher ein Interesse an dem von der Allianz gehaltenen 21,7 Prozent-Anteil an der Dresdner Bank als an Versicherungsdienstleistungen. Die Dresdner Bank hält Hyde im Übrigen für nicht überlebensfähig. Dafür sei die Bank zu schlecht aufgestellt. Die Zukunft der Commerzbank sei zumindest in Frage zu stellen.

po, nw

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