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Wirtschaft: Commerzbank halbiert Gewinn

Institut schraubt Erwartungen für 2008 zurück / Branche erwartet aber Normalisierung des Marktes

Frankfurt am Main - Auch die Commerzbank hat die Finanzkrise im ersten Quartal stark getroffen. Allerdings kommt die zweitgrößte Bank des Landes ohne Verluste davon. Der Gewinn brach um 54 Prozent auf 280 Millionen Euro ein. Bankchef Klaus-Peter Müller hält es für sehr schwierig, 2008 wieder den Vorjahresgewinn von rund 1,9 Milliarden Euro zu erreichen. Müller sagte, es sei derzeit unklar, wie sich die Krise weiter entwickelt. Damit bleibt auch offen, ob die Commerzbank weitere Wertverluste bei US-Immobilienkrediten hinnehmen muss. Im ersten Quartal beliefen sich die Belastungen auf insgesamt 244 Millionen Euro. Seit Herbst 2007 summierten sie sich auf knapp 830 Millionen Euro – deutlich weniger als etwa bei der Deutschen Bank (fünf Milliarden Euro) oder auch bei der – wesentlich kleineren – BayernLB (4,3 Milliarden Euro).

Weil die Geschäfte der Commerzbank vor allem mit dem Mittelstand und mit Privatkunden florieren und im ersten Quartal mit 147 Millionen Euro sogar etwas mehr abwarfen als im Vorjahresquartal, gab sich Müller mit dem Ergebnis zufrieden. Vor dem Hintergrund einer „außergewöhnlichen fordernden Marktphase“ sei es respektabel, sagte Müller, der nach der Hauptversammlung am 15. Mai in den Aufsichtsrat wechselt.

Nach Ansicht von Finanzvorstand Eric Strutz hat sich die Lage auf dem Finanzmarkt im April normalisiert. Auch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sieht das so. „Wir sind mittlerweile eher am Beginn des Endes als am Ende des Anfangs der Krise“, hatte dieser am Dienstagabend gesagt. Die Branche brauche jetzt aber eine Phase der Ruhe. Neue Schocks wie etwa der Zusammenbruch eines Hedgefonds oder eine überraschend starke Konjunkturflaute könnten die „fragilen“ Märkte schnell wieder nach unten ziehen. Gleichwohl erwartet Ackermann keine Rezession in den USA. Rolf Obertreis

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