zum Hauptinhalt

Commerzbank und Dresdner Bank: Betriebsrat stellt Bedingungen für Fusion

Die Arbeitnehmervertreter stellen Bedingungen an eine Übernahme der Allianz-Tochter Dresdner Bank durch die Commerzbank. Einem künftigen Aufsichtsrat der neuen Commerzbank sollen außerdem mindestens zwei Vertreter der Allianz angehören.

"Unsere Grundforderung ist, dass es ohne betriebsbedingte Kündigungen gehen muss", sagte Commerzbank- Betriebsratschef Uwe Tschäge der Tageszeitung "Die Welt". Dies gelte nicht nur für die mehr als 27.000 Mitarbeiter der Commerzbank hierzulande, sondern für das gesamte neue Gebilde aus Commerzbank und Dresdner Bank.

Tausende Stellen bedroht

Ein Stellenabbau dürfe nur schonend, beispielsweise durch natürliche Fluktuation oder Altersteilzeit, über die Bühne gehen, sagte Tschäge. "Wenn dies gewährleistet wird, können wir Arbeitnehmer Frieden mit einer solchen Übernahme machen." Wie viele der zusammen mehr als 50.000 Arbeitsplätze in Deutschland bei einem Zusammenschluss der beiden Bankhäuser zur Disposition stehen, sagte er nicht. Beobachter halten Tausende Stellen für bedroht. Wie die Zeitung zudem aus Verhandlungskreisen erfuhr, sollen dem künftigen Aufsichtsrat der neuen Commerzbank im Fall einer Übernahme künftig zwei Vertreter der Allianz angehören.

Der Münchner Versicherungsriese und die Frankfurter Commerzbank sind mit ihren Verhandlungen über die Dresdner Bank schon weit vorangekommen. So soll durch die Übernahme der Dresdner Bank ein zweites großes Geldhaus mit rund zehn Millionen Kunden in Deutschland entstehen. Die Allianz soll sich an dem neuen Gebilde mit knapp 30 Prozent beteiligen und könnte seine Policen künftig exklusiv über die Commerzbank vertreiben. Allerdings ist die Transaktion noch nicht perfekt. Es gebe noch eine Reihe wichtiger Details zu klären, hieß es aus Verhandlungskreisen.

Nach Informationen des "Handelsblattes" will der Allianz-Aufsichtsrat am kommenden Sonntag über einen Verkauf der Tochter Dresdner Bank entscheiden. Bei der seit Monaten interessierten Commerzbank sei ebenfalls am Wochenende mit einem außerordentlichen Treffen des Kontrollgremiums zu rechnen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. Neben der Commerzbank sei aber nach wie vor auch die China Development Bank (CDB) im Rennen. (mfa/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false