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Wirtschaft: Computerkonzerne übertreffen die Erwartungen

Die amerikanischen Computer-Hersteller Compaq und Apple sowie der Chip-Produzent AMD machten im vierten Quartal 2001 bessere Geschäfte, als von Experten erwartet. Dank eines regen Weihnachtsgeschäfts konnten die Technologieunternehmen einen Teil der während des Jahres erlittenen Verluste wieder wett machen.

Die amerikanischen Computer-Hersteller Compaq und Apple sowie der Chip-Produzent AMD machten im vierten Quartal 2001 bessere Geschäfte, als von Experten erwartet. Dank eines regen Weihnachtsgeschäfts konnten die Technologieunternehmen einen Teil der während des Jahres erlittenen Verluste wieder wett machen. Zum laufenden Jahr äußern sie sich vorsichtig optimistisch.

Das vergangene Jahr war für den gesamten Technologiesektor katastrophal. Infolge der Konjunkturflaute schränkten die Unternehmen ihre Investitionen in neue Computertechnik drastisch ein. Im vierten Quartal belebte sich das Geschäft mit Personal Computern wieder. Dazu trug nach Meinung von Analysten die Einführung des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows XP bei. Zudem haben viele Verbraucher, die nach den Anschlägen vom 11. September verunsichert waren, ihre Anschaffungen in die Vorweihnachtszeit verschoben. Damit sei aber noch nicht gesagt, dass sich der PC-Markt tiefgreifend erholt. "Ich glaube nicht, dass die PC-Verkäufe in diesem Jahr viel höher liegen werden als im vergangenen", sagte Steve Kleynhans, Vizepräsident des Marktforschungsunternehmens Meta Group, dem Internetmagazin Newsfactor. Der Windows-XP-Boom sei erst einmal vorbei. Grafik: Computerkonzerne unter Druck Der Prozessor-Hersteller AMD, größter Rivale des Marktführers Intel, machte im vierten Quartal einen Verlust von 15,8 Millionen Dollar. Im Vorjahresquartal machte AMD noch einen Gewinn von 177 Millionen Dollar. Der Umsatz sank von 1,18 Milliarden Dollar auf 951,9 Millionen Dollar. Im Vergleich zum dritten Quartal 2001 zog der Chip-Verkauf aber deutlich an. Besonders erfolgreich verkaufte sich der schnelle Athlon-Chip, der mit dem Pentium-IV-Prozessor von Intel konkurriert. Erstmals konnte AMD mehr teure Athlon-Chips absetzen als von den günstigeren Duron-Prozessoren, was sich positiv auf die Ertragssituation auswirkte. Für das erste Quartal 2002 rechnet AMD mit einem weiter sinkenden Umsatz und einem leichten Verlust. Im zweiten Quartal will AMD-Präsident Hector Ruiz wieder die Gewinnschwelle erreichen.

Der nach Dell zweitgrößte Computer-Hersteller der Welt, Compaq, konnte im vierten Quartal wieder einen Gewinn ausweisen. Der Umsatz sank dagegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Einen nachhaltigen Aufschwung erwartet Compaq-Chef Michael Capellas erst im zweiten Halbjahr des laufenden Jahres: "Das Wachstum in den ersten sechs Monaten wird nur moderat ausfallen." Dies gilt auch für das Deutschland-Geschäft. "2002 wird besser als 2001, richtig positiv gestimmt bin ich aber erst für das vierte Quartal", sagte der Chef von Compaq-Deutschland, Peter Mark Droste.

Der Jahresabschluss 2001 war möglicherweise die letzte Bilanz als eigenständiges Unternehmen. Im September hatten sich Hewlett-Packard (HP) und Compaq auf einen Zusammenschluss geeinigt. Dagegen gibt es allerdings erbitterten Widerstand: Am Mittwoch schrieb der Sohn des Firmengründers von HP, Walter Hewlett, einen Brief an die HP-Aktionäre. Mit dem Schreiben will Hewlett die Anteilseigner überzeugen, gegen die Fusion zu stimmen. Hewlett hält den Preis von 25 Milliarden Dollar für zu hoch und bezweifelt den strategischen Nutzen der Transaktion. Der Fusion fehlt neben der Zustimmung der Aktionäre noch das Einverständnis der Wettbewerbsbehörden. Capellas rechnet damit, das die Compaq-Aktionäre im März über den Zusammenschluss abstimmen können.

Auch der eigenwillige Computerbauer Apple, der ein andere Technik einsetzt als alle anderen PC-Produzenten, konnte mit guten Zahlen überzeugen. Apple steigerte seinen Umsatz um 37 Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar. Damit traf das Unternehmen aber nicht ganz die eigenen Erwartungen. "Die Erlöse lagen leicht unter unseren Erwartungen, da der I-Mac-Computer nicht mehr so gut lief", sagte Apple-Finanzchef Fred Anderson. Große Hoffnungen setzt Apple-Chef Steve Jobs auf den neuen I-Mac, den er vor wenigen Wochen präsentierte.

msh, jojo

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