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Computerriese: Pechsträhne für Dell

Der weltgrößte Computerhersteller Dell steckt in immer größeren Schwierigkeiten. Nach dem Massenrückruf defekter Akkus untersucht nun die US-Börsenaufsicht die Buchhaltung des Computerriesen.

Round Rock - Am Donnerstag (Ortszeit) gab das texanische Unternehmen bekannt, dass es im abgelaufenen Geschäftsquartal einen massiven Gewinneinbruch von rund 50 Prozent verzeichnen musste. Außerdem teilte Dell mit, dass die US-Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung gegen den Konzern wegen mutmaßlich inkorrekter Buchführung führt. Erst zu Beginn der Woche hatte Dell eine weltweite Rückrufaktion von insgesamt 4,1 Millionen Notebook-Akkus gestartet, weil diese sich überhitzen und die Computer in Brand setzen können.

Der Nettogewinn des Unternehmens lag in dem Anfang August abgelaufenen Quartal bei nur noch 502 Millionen Dollar (392 Millionen Euro) und damit 51 Prozent unter dem des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Dies deckte sich allerdings mit den Erwartungen der Analysten. Der Konzern hatte schon vorab gewarnt, dass sich wegen des harten Preiskampfes mit Hewlett-Packard (HP) und anderen Konkurrenten der Gewinn deutlich nach unten bewegen würde. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal nahm lediglich um fünf Prozent auf 14,09 Milliarden Dollar zu. Um sich künftig wieder besser auf dem Markt behaupten zu können, hatte Dell erst vor Kurzem angekündigt, dass es künftig in seinen Computern erstmals Mikroprozessoren von AMD verwenden werde.

Die Untersuchung durch die SEC wurde bereits vor einem Jahr eingeleitet, wie Dell erst jetzt bekannt gab. Darin geht es um die Art und Weise, wie das Unternehmen seine Geschäftszahlen berechnet. Dell räumte ein, dass es "potenzielle Probleme" in den Bilanzen vor dem im Februar 2005 begonnenen Geschäftsjahr gebe. Das Unternehmen sei entschlossen, alle "Fragen, Besorgnisse oder Probleme" zu klären, die die Börsenaufsicht haben könnte, hieß es in der schriftlichen Erklärung des Konzerns. Dazu habe Dell auch eine interne Untersuchung der Buchhaltungsmethoden eingeleitet. (tso/AFP)

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