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Wirtschaft: Consors: Drittgrößter deutscher Direktbroker gewinnt kaum neue Kunden

Der Nürnberger Direktbroker Consors hat wegen der anhaltenden Börsenschwäche im zweiten Quartal 2001 einen Rückgang der Transaktionen und des Kundenwachstums verzeichnet. Die Zahl der Depots sei in den Monaten April bis Juni per saldo um 9500 auf insgesamt knapp 550 000 gestiegen, teilte der drittgrößte deutsche Direktbroker am Dienstag mit.

Der Nürnberger Direktbroker Consors hat wegen der anhaltenden Börsenschwäche im zweiten Quartal 2001 einen Rückgang der Transaktionen und des Kundenwachstums verzeichnet. Die Zahl der Depots sei in den Monaten April bis Juni per saldo um 9500 auf insgesamt knapp 550 000 gestiegen, teilte der drittgrößte deutsche Direktbroker am Dienstag mit. Im ersten Quartal hatte Consors noch 14 000 Kunden netto hinzugewonnen. Die Zahl der im zweiten Quartal abgewickelten Transaktionen habe sich gegenüber dem Vorquartal um 28 Prozent auf 1,8 Millionen verringert. "Wir gehen weiter davon aus, dass sich der Markt im zweiten Halbjahr erholen wird", sagte eine Consors-Sprecherin.

Trotz des negativen Börsenumfeldes sei das Depot- und Einlagevolumen gegenüber dem ersten Quartal um 350 Millionen Euro auf 8,5 Milliarden Euro gestiegen, teilte Consors weiter mit. Erfreulich hätten sich die Fonds entwickelt, die ein Wachstum von 15 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro aufwiesen. Die Kundenentwicklung im ersten Halbjahr liege mit insgesamt 48 100 neu gewonnenen Kunden unter den ursprünglichen Erwartungen, sagte die Sprecherin. Consors-Chef Karl Matthäus Schmidt hatte bereits auf der Hauptversammlung Ende Mai das Ziel von 215 000 Neukunden im Jahr 2001 in Frage gestellt. Vor allem im Ausland werde Consors nicht das Ziel erreichen, 75 000 neue Kunden zu gewinnen. Ergebniszahlen für das zweite Quartal will Consors am 14. August veröffentlichen. Dann werde voraussichtlich auch ein neues Kundenziel für das Gesamtjahr genannt, sagte die Sprecherin.

Analysten äußerten sich zum Teil enttäuscht über die Consors-Zahlen, die die Befürchtungen über die Auswirkungen der Börsenschwäche auf die Discountbroker bestätigten. "Die Consors-Zahlen sind dramatisch schlecht ausgefallen, besonders die Transaktionszahlen sind sehr negativ", sagte Johannes Thormann von West LB Panmure. Für Metehan Sen von Sal. Oppenheim gaben die Resultate ein gemischtes Bild ab: "Dass die Trades so kollabiert sind ist enttäuschend, positiv sind allerdings die Zuwächse im Fondsgeschäft." Consors hatte im ersten Quartal 2001 einen Verlust von 15,6 Millionen Euro ausgewiesen und rechnet früheren Angaben zufolge auch im zweiten Quartal mit roten Zahlen. Zur Senkung von Kosten wurden bereits knapp 100 Mitarbeiter entlassen. Consors-Aktien stiegen am Vormittag in einem festen Gesamtmarkt um 4,60 Prozent auf 19,78 Euro, fielen später jedoch wieder zurück.

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