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Coputerbranche: IBM verdient fast 8 Milliarden Dollar

Der weltgrößte Computerkonzern IBM hat dank eines guten Geschäfts mit Großrechnern und Chips sowie stärker greifenden Sparmaßnahmen im Schlussquartal und im Gesamtjahr 2005 kräftig verdient.

Armonk - Der Verkauf der verlustreichen PC-Sparte wirkte sich ebenfalls positiv aus, allerdings ging deshalb der Umsatz im Jahresvergleich zurück. Das Dienstleistungsgeschäft war ebenfalls etwas schwächer, doch kam es in diesem IBM-Hauptbereich nicht zu einem von einigen Fachleuten erwarteten stärkeren Rückschlag.

IBM erhöhte den Jahresgewinn um 6,1 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar (6,5 Mrd Euro) oder auf 4,87 (4,38) Dollar je Aktie. Dies hat der weltweite Branchenführer am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gegeben. Der Jahresumsatz fiel wegen des Wegfalls der PC-Sparte - sie wurde an den chinesischen Hersteller Lenovo verkauft - um 5,4 Prozent auf 91,1 Milliarden Dollar. Klammert man das PC-Geschäft aus, stieg der Jahresumsatz um drei Prozent.

Die Wall Street nahm die IBM-Geschäftsergebnisse positiv auf. Die Aktien konnten sich nachbörslich mit 83,00 Dollar behaupten. Dagegen stürzten die Papiere des weltgrößten Chipherstellers Intel nach Vorlage der Geschäftsergebnisse um 9,4 Prozent auf 23,11 Dollar und des führenden Internet-Portals Yahoo! sogar um 13,4 Prozent auf 34,72 Dollar ab.

IBM hatte im vergangenen Jahr 14 500 Stellen gestrichen und große Änderungen bei den Betriebsrenten-Plänen angekündigt. IBM-Konzernchef Samuel J. Palmisano hob den starken Endspurt im vergangenen Jahr hervor. Es habe in wichtigen Geschäftszweigen «eindrucksvolles Wachstum gegeben». IBM konzentriert sich nach Darstellung Palmisanos auf profitablere Segmente der Informationstechnologie-Sparte. Das IBM-Geschäftsmodell sei «viel ausgewogener und profitabler als noch vor wenigen Jahren». «IBM ist auf 2006 vorbereitet», versicherte der Konzernchef.

Im Schlussquartal setzte IBM wegen des weggefallenen PC-Geschäfts nur noch 24,4 Milliarden Dollar um oder zwölf Prozent weniger als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Unter Ausklammerung des PC- Geschäfts gab es allerdings nur einen Umsatzrückgang von einem Prozent. Der Quartalsgewinn erhöhte sich um 12,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar oder 1,99 (1,67) Dollar je Aktie.

Der Quartalsumsatz fiel in Nord- und Südamerika um sechs Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar, in der Region Europa/Naher Osten/Afrika um 16 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar und im asiatisch-pazifischen Raum um 22 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Die Umsatzeinbußen waren auf das weggefallene PC-Geschäft und auf Wechselkursveränderungen zurückzuführen. Im Geschäft mit den Computer- und anderen Geräteherstellern setzte IBM 1,1 Milliarden Dollar um oder 35 Prozent mehr als im Schlussquartal 2004.

IBM setzte mit der Dienstleistungssparte im Schlussquartal zwölf Milliarden Dollar um oder fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Es gingen neue Dienstleistungskontrakte im Wert von 11,5 Milliarden Dollar ein. Der Auftragsbestand der globalen Dienstleistungssparte lag zum Jahresschluss bei 111 Milliarden Dollar. Das darin zusammengefasste Outsourcing-, Consulting-, integrierte technologische Dienstleistungs- und Service-Geschäft bringt rund die Hälfte des IBM-Gesamtumsatzes.

Der Hardware-Umsatz fiel wegen des weggefallenen PC-Geschäfts um 27 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Ohne Berücksichtigung der PC- Sparte in der Vorjahresvergleichszeit stieg der Hardware-Umsatz um sechs Prozent. Gute Geschäfte machte IBM mit seinen Chips. Der Softwareumsatz stagnierte mit 4,6 Milliarden Dollar. Die Finanzsparte steuerte 605 Millionen Dollar Umsatz bei, ein Minus von acht Prozent.

Die Bruttogewinnmarge erhöhte sich kräftig auf 44,1 (38,8) Prozent IBM hatte zum Jahresschluss 13,7 (10,6) Milliarden Dollar liquide Mittel verfügbar. (tso/dpa)

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