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Wirtschaft: C&A expandiert mit billig

Bekleidungskette eröffnet 80 neue Filialen – von verlängerten Öffnungszeiten hält der Konzern wenig

Düsseldorf Obwohl die Rabattschlacht im deutschen Einzelhandel auch der Billig-Modekette C&A Schwierigkeiten bereitet, will das Unternehmen sein Wachstumstempo erhöhen. Allein in diesem Jahr sollen 80 neue Filialen eröffnet werden, kündigte Dominic Brenninkmeyer, Chef von C&A in Düsseldorf an. „Wir sehen, dass mehr Kunden in unsere Läden kommen und mehr Waren über den Ladentisch gehen.“

Dass C&A im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/2004 mit rund 2,7 Milliarden Euro mehr als vier Prozent weniger Einnahmen hatte als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor, liege am heißen Preiskampf im Einzelhandel. Ein Beispiel: Laut C&A konnte ein handelsübliches T-Shirt im vergangenen Jahr noch für zwölf bis 15 Euro angeboten werden, aktuell liegt die Preisspanne zwischen fünf und neun Euro. „Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen statistisch gesehen immer weniger Geld für Bekleidung ausgeben wollen“, sagte Brenninkmeyer.

Vom Billig-Trend hatten in den vergangenen Jahren vor allem ausländische Modekonzerne wie Zara oder H&M profitiert und C&A im angestammten Markt schwer zu schaffen gemacht. Erst im Jahr 2002 konnte Dominic Brenninkmeyer das Familienunternehmen nach einer fünfjährigen Schwächephase aus der Verlustzone führen und wieder starke Wachstumsraten vorlegen. Mit dem Umsatzrückgang, der auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres anhält, ist der Vormarsch des drittgrößten deutschen Modeanbieters nun wieder ins Stocken geraten. Obwohl Brenninkmeyer den heimischen Textilmarkt auch in diesem Jahr weiter auf Talfahrt sieht, setzt der Konzernchef voll auf Expansion. So sollen in den nächsten Monaten auch wieder große Verkaufsflächen mit Vollsortiment eröffnet werden. Über 330 Geschäfte wird C&A dann in Deutschland betreiben. Auch die Zahl von derzeit rund 16 000 Mitarbeitern soll steigen.

Von einer weiteren Verlängerung der Ladenöffnungszeiten wie sie derzeit diskutiert wird, hält Brenninkmeyer wenig. „Wir werden da sicher nicht die Vorreiterrolle übernehmen.“ Zwar profitiere C&A stark von den verlängerten Öffnungszeiten am Samstag, von einer Öffnung der Geschäfte am Sonntag verspricht sich der Konzernchef jedoch nichts. „Wir werden beobachten, wie sich die Konkurrenz verhält.“ tas

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