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Wirtschaft: Daimler-Chrysler: Eine Aufspaltung kommt nicht infrage

Die Daimler-Chrysler AG hat einen Zeitungsbericht über eine bevorstehende Aufspaltung des Konzerns zurückgewiesen. "Das sind Spekulationen, die jeder Grundlage entbehren", sagte Unternehmenssprecher Michael Pfister am Sonntag.

Die Daimler-Chrysler AG hat einen Zeitungsbericht über eine bevorstehende Aufspaltung des Konzerns zurückgewiesen. "Das sind Spekulationen, die jeder Grundlage entbehren", sagte Unternehmenssprecher Michael Pfister am Sonntag. Die britische Zeitung "Sunday Times" hatte unter Berufung auf mit der Situation vertraute Kreise berichtet, der amerikanisch-deutsche Autokonzern stehe vor einer Aufspaltung, falls Konzernchef Jürgen Schrempp nicht in der Lage sei, die angeschlagene US-Tochter Chrysler innerhalb von sechs Monaten wieder in die Gewinnzone zu führen. Dem Bericht zufolge haben die größten Aktionäre von Daimler-Chrysler, die Deutsche Bank und das Kuwait Investment Office, Schrempp ein Ultimatum gesetzt.

Ein Sprecher der Deutschen Bank, die mit einem Anteil von zwölf Prozent größter Aktionär bei Daimler-Chrysler ist, verwies auf Äußerungen ihres Vorstandssprechers Rolf Breuer von Ende Dezember. Breuer hatte sich in einem Interview gelassen zu den Problemen bei Daimler-Chrysler geäußert. Die Bank habe weiterhin Vertrauen zur Unternehmensführung. Dies habe weiterhin Gültigkeit, sagte der Sprecher.

Die Gerüchte über eine mögliche Aufspaltung von Daimler-Chrysler haben dem Bericht der "Sunday Times" zufolge andere große Autohersteller wie GM, Ford, Honda oder Volkswagen hellhörig gemacht. Sollte Schrempp aus dem Konzern gedrängt werden, würden einige Unternehmen Interesse an der Übernahme von Daimler-Chrysler-Bereichen wie beispielsweise Mercedes oder Jeep bekunden. "Mercedes und einige Teile von Chrysler sind für jeden Käufer interessant", zitiert die Zeitung einen GM-Manager. Auch ein Ford-Manager sagte dem Blatt, sein Konzern könne an Mercedes interessiert sein. Der Sprecher von Daimler-Chrysler kommentierte diese Spekulationen nicht. Mercedes hatte für das Jahr 2000 Rekorde bei Umsatz und Absatz ausgewiesen.

Analysten zufolge würde es bei einer Aufspaltung von Daimler-Chrysler jedoch eher zu einer Aufhebung der Fusion mit Chrysler kommen. Schrempp hatte dagegen Anfang des Monats auf der Autoshow in Detroit bekräftigt, ein Verkauf von Chrysler mache keinen Sinn. Man werde alle Ressourcen einsetzen, um bei Chrysler wieder die Profitabiliät früherer Jahre zu erreichen. Ein Restrukturierungsplan für Chrysler soll am 26. Februar präsentiert werden. Analysten hatten Äußerungen von Chrysler-Chef Dieter Zetsche über die "langfristige Perspektive" des Plans als Warnung gesehen, dass es mehrere Jahre dauern werde, bis Chrysler wieder in die Gewinnzone zurückkehren könnte. Zu einem weiteren Verlust der Sparte im Jahr 2001 wollte sich Chrysler-Chef Dieter Zetsche in einem Interview mit der Zeitung "Welt am Sonntag" nicht äußern.

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