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Wirtschaft: Daimler-Chrysler: In Asien stecken die West-Unternehmen ihre Reviere ab - Auf Japan, Südkorea und China entfällt 70 Prozent des Absatzes

In Asien geht für die westlichen Autokonzerne die Sonne auf. Von Daimler-Chrysler über General Motors und Ford bis zu Volkswagen und Renault stecken die Großunternehmen in Fernost ihre Reviere ab.

In Asien geht für die westlichen Autokonzerne die Sonne auf. Von Daimler-Chrysler über General Motors und Ford bis zu Volkswagen und Renault stecken die Großunternehmen in Fernost ihre Reviere ab. Drei Länder stellen bisher rund 70 Prozent des asiatischen Marktes: Japan, Südkorea und China. Dazu kommen große Wachstumsmärkte der Zukunft von Indien bis Indonesien. Wer jetzt in Asien nicht zum Zuge kommt, verspielt vielleicht seine Zukunft als Weltkonzern. Deshalb mehren sich die Beteiligungen westlicher Autokonzerne an asiatischen Herstellern. Sie wollen nicht nur Marktanteile in Asien, sondern auch billige Produktionsstätten sowie Kostensenkung durch Gemeinschaftsvorhaben. Daimler-Chrysler gelang mit dem Erwerb von zehn Prozent an Hyundai Motor ein echter Coup. Der koreanische Branchenprimus hält in Südkorea 70 Prozent des Pkw-Marktes und 90 Prozent des Lkw-Marktes. Beide Unternehmen wollen nun im Kleinwagensegment kooperieren, gemeinsam Lastwagen bauen und für den koreanischen Branchenzweiten Daewoo Motor bieten. Bei Daewoo treten sie gegen General Motors/Fiat und Ford an.

Erst kürzlich hatte sich Daimler-Chrysler mit 34 Prozent an der japanischen Mitsubishi Motor beteiligt. Hyundai hatte die südkoreanischen Marken Kia, Asian Motor und Ssanyong übernommen. Daewoo war wegen der Asienkrise, Überkapazitäten und Überschuldung in Schwierigkeiten geraten. Das Unternehmen mit einer Gesamtkapazität von mehr als zwei Millionen Fahrzeugen fertigt auch in anderen asiatischen Ländern sowie in Europa. General Motors will seinen Marktanteil in Asien bis 2005 von fünf auf zehn Prozent verdoppeln. Der Weltmarktführer ist mit 49 Prozent an der japanischen Autofirma Isuzu und mit zehn Prozent an dem japanischen Kleinwagenanbieter Suzuki beteiligt. Für 1,4 Milliarden Dollar erwarb GM zudem kürzlich einen 20-prozentigen Anteil an der japanischen Fuji Heavy Industries, die Subaru-Pkw produziert. GM hat auch Milliardensummen in China investiert und produziert dort gemeinsam mit der Shanghai Automobile Personenwagen.

Ford ist am japanischen Autohersteller Mazda zu 33 Prozent beteiligt. Der zweitgrößte Autokonzern der Welt will mit einem Kauf von Daewoo ebenfalls in den bisher geschlossenen südkoreanischen Markt einsteigen. Außerdem verhandelt Ford mit der Chan An Automobile Group über den Bau eines Autowerks in China. Renault ist mit 36,8 Prozent beim angeschlagenen japanischen Autohersteller Nissan eingestiegen und will den kleinen südkoreanischen Anbieter Samsung kaufen. Damit hat der französische Konzern die gefährliche Konzentration auf Europa überwunden und sich in Asien aufgestellt. Europas Marktführer Volkswagen ist bereits in China größter ausländischer Hersteller. In China sind neben VW und GM auch die VW-Tochter Audi sowie Fiat, Honda und Hyundai vertreten. Die Honda-Gruppe und der japanische Branchenprimus Toyota, der 51 Prozent an der japanischen Daihatsu hält, expandieren ihrerseits im Alleingang in den USA und Europa.

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