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Wirtschaft: Daimler-Chrysler und GM kooperieren

Hybridmotor wird gemeinsam entwickelt/Eine Allianz gegen Toyota

Berlin Daimler-Chrysler und General Motors (GM) verbünden sich gegen Toyota. Wie die Konzerne am Montag mitteilten, wollen sie gemeinsam die Hybrid-Technologie weiterentwickeln. Hybridautos werden von einem Verbrennungsmotor (Benzin oder Diesel) und einem Elektromotor angetrieben. Weltweit führend ist dabei Toyota mit dem Modell Prius, das kürzlich zum „Auto des Jahres 2005“ gewählt wurde und allein in Deutschland in diesem Jahr rund 70000 Mal gekauft worden sein wird; der Prius kostet knapp 24000 Euro. Mit dem Geländewagen RX400 bringt Toyota ein weiteres Fahrzeug mit dem Mischantrieb auf den Markt; im kommenden Jahr werden die Japaner schätzungsweise mehr als 400000 Hybridautos verkaufen. Außer Toyota hat nur Honda mit dem Civic IMA ein Hybrid-Pkw in Serie gebracht.

Um insbesondere auf dem amerikanischen Markt nicht abgehängt zu werden, haben sich nun GM und Daimler-Chrysler zusammengeschlossen. Die in den USA beliebten Pickups und Geländewagen könnten mit einem Hybridantrieb ihren enormen Kraftstoffverbrauch deutlich reduzieren. Bei Pkw beträgt die Ersparnis zwischen 15 und 25 Prozent, „beim Einsatz in Trucks lässt sich eine Kraftstoffeinsparung von mindestens 25 Prozent erzielen“, teilte Daimler-Chrysler mit. Die Hybridautos fahren mit dem Elektromotor an, dann übernimmt der Benzinmotor den Antrieb. Beim Halt schaltet er sich automatisch wieder ab; der Fahrer bemerkt davon nichts.

Die Hybridtechnologie gilt als ein Zwischenschritt in der Antriebsentwicklung: Bevor es zu den Verbrennungsmotoren eine echte Alternative gibt – Brennstoffzelle oder Wasserstoff – können mit Hilfe des Hybrids der Kraftstoffverbrauch und die Emissionen reduziert werden. Die europäischen Hersteller haben diesen Trend vernachlässigt und voll auf die ebenfalls sparsame Dieseltechnologie gesetzt. Doch obwohl auch in den USA die Spritpreise kräftig gestiegen sind, kaufen die Amerikaner kaum Diesel. Also müssen sich die Hersteller vor allem für die schweren Spritfresser etwas anderes einfallen lassen – Hybrid.

Daimler-Chrysler und GM stecken in ihre Allianz einen dreistelligen Millionenbetrag. Der neue „Two-Mode-Hybridantrieb“ soll erstmals Ende 2007 im Chevrolet Tahoe, im GMC Yukon und im Dodge Durando eingesetzt werden. Wann es einen ersten Mercedes mit Hybrid gibt, wusste ein Unternehmenssprecher nicht präzise zu sagen: „Es wird in den nächsten Jahren sein.“ Porsche prüft derzeit in so genannten Machbarkeitsstudien, ob die Hybridtechnik eingekauft und eingesetzt wird. VW arbeitet nach eigenen Angaben „an solchen Konzepten“ und kündigte auf Anfrage die Einführung für 2007/08 an. Bei den „mild Hybrids“ will VW die Lichtmaschine durch Startergeneratoren ersetzen, die dann alle elektronischen Funktionen übernehmen. alf

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