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Wirtschaft: Daimler verkauft EADS-Anteile für zwei Milliarden

Autokonzern und französischer Partner trennen sich jeweils von 7,5 Prozent / Alcatel steigt bei Thales ein

Berlin - Daimler-Chrysler verkauft 7,5 Prozent seines 30-prozentigen Anteils am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Gleichzeitig reduziert der französische Anteilseigner Lagardère SAC ihren Anteil ebenfalls um 7,5 Prozent. Die ausgewogene Beteiligungsstruktur bleibe also durch die Transaktion erhalten, teilte Daimler-Chrysler am Mittwoch mit. Der aktuelle Marktwert der 7,5 Prozent beträgt laut Daimler-Chrysler rund zwei Milliarden Euro. Aus steuerlichen Gründen werden die 7,5 Prozent erst bei Investmentbanken geparkt und dann Anfang 2007 weiterverkauft. In dem Geschäftsjahr werde dann das Ergebnis von Daimler-Chrysler wegen des Verkaufs um eine Milliarde höher ausfallen. Die Daimler-Chrysler-Aktie profitierte und legte am Mittwoch 1,85 Prozent auf 48,92 Euro zu. EADS-Aktien dagegen gerieten unter Druck und fielen um 4,6 Prozent auf 32,77 Euro.

Vom neuen Daimler-Chrysler-Chef Dieter Zetsche war ein Verkauf von Anteilen an dem Airbus-Konzern erwartet worden, weil er das Unternehmen auf das Kerngeschäft Auto konzentrieren möchte. Offiziell begründete Daimler-Chrysler den Deal mit einer künftig breiteren Streuung der EADS-Aktien, wodurch sich „die Position auf den internationalen Kapitalmärkten verbessert“. Ebenso äußerten sich die EADS-Chefs.

Fast zeitgleich zum Verkauf der EADS-Anteile erhöhte der französische Telefontechnikkonzern Alcatel, der am Wochenende die Fusion mit der amerikanischen Lucent bekannt gegeben hatte, seinen Anteil am Rüstungskonzern Thales von 9,5 auf 21,6 Prozent. Dafür bringt Alcatel seinen Satellitenbereich bei Thales ein. Größter Aktionär von Thales bleibt mit 27,1 Prozent der französische Staat, der Thales gerne zu einem deutsch-französischen Rüstungsunternehmen ausbauen würde. Jedenfalls soll das kürzlich auch Gegenstand von Gesprächen zwischen Staatspräsident Jacques Chirac und Bundeskanzlerin Angela Merkel gewesen sein. Auch nach dem Einstieg von Alcatel ist nicht ausgeschlossen, dass auch EADS seine Satellitensparte bei Thales einbringt und dafür Anteile erhält; bislang war von rund 20 Prozent die Rede. alf

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