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DaimlerChrysler: Rennen um die Übernahme

Die Daimler-Tochter Chrysler steht zum Verkauf - fragt sich nur, wer den Zuschlag bekommt. General Motors hat schon ein Gebot vorgelegt. Andere Interessenten wollen schnell nachlegen.

Detroit - Der weltgrößte Autohersteller General Motors (GM) habe schon Ende Januar eine Offerte für die DaimlerChrysler-Tochter Chrysler gemacht, schreibt die "Detroit News" und beruft sich auf "gut informierte" Personen. Der kanadische Zulieferer Magna habe in der vergangenen Woche ein Angebot abgegeben, schreibt das Blatt. Magna lote auch eine mögliche Partnerschaft mit Finanzinvestoren aus. Neben GM und Magna seien auch die Finanzinvestoren Cerberus und Blackstone interessiert.

Beide seien im Augenblick dabei, ihre Angebote auszuarbeiten, wollten diese voraussichtlich aber noch diese Woche vorlegen. Cerberus werde dabei vom früheren DaimlerChrysler- und VW-Manager Wolfgang Bernhard beraten. Ein Sprecher von DaimlerChrysler wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

Erstes GM-Angebot zu niedrig

Die GM-Offerte habe sich aus drei Komponenten zusammengesetzt, schreibt die Zeitung. So soll GM den Stuttgartern im Gegenzug für eine Übernahme Beteiligung von weniger als zehn Prozent an GM angeboten haben. DaimlerChrysler hätte aber mehr als eine Milliarde Dollar überweisen müssen, um die hohen Gesundheits- und Pensionskosten der US-Tochter decken zu helfen. Außerdem hätte Daimler GM bei den Verhandlungen mit den Gewerkschaften zur Seite springen müssen.

Erste Gespräche zwischen GM-Chef Rick Wagoner und DaimlerChrysler-Boss Dieter Zetsche habe es im Dezember gegeben, schreibt die "Detroit News" weiter. Zetsche habe das Angebot zunächst aber als zu niedrig abgelehnt. Erst danach habe er sich entschieden, den Bieterprozess zu öffnen und auf der Bilanzpressekonferenz am 14. Februar angekündigt, sich alle Optionen für Chrysler offen halten zu wollen. Unabhängig davon seien die Gespräche zwischen den beiden Autokonzernen aber weitergegangen. (tso/dpa)

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