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Wirtschaft: DaimlerChrysler und VW enttäuschen die Anleger

DÜSSELDORF (HB).Die mit Abstand größten deutschen Autobauer, DaimlerChrysler und VW, haben im ersten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich erhöhen können.

DÜSSELDORF (HB).Die mit Abstand größten deutschen Autobauer, DaimlerChrysler und VW, haben im ersten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich erhöhen können.Die Börse reagierte am Mittwoch auf die Zwischenbilanzen der beiden Unternehmen dennoch mit Enttäuschung und Kursabschlägen.Die VW-Aktie verlor mehr als sechs Prozent, da ein deutlich besseres Quartalsergebnis erwartet worden war.

Das VW-Konzernergebnis nach Steuern war von Januar bis März um 2,9 Prozent auf 355 Mill.DM gestiegen.Das Gros der Beobachter hatte mit einem Gewinnplus zwischen 15 und 20 Prozent gerechnet.Darüber hinaus deutete VW einen Ertragsverschlechterung für das weitere Jahr an.Der Umsatz erhöhte sich in den ersten drei Monaten um 8,3 Prozent auf 35,8 Mrd.DM.DaimlerChrysler steigerte im gleichen Zeitraum den Konzernumsatz um zehn Prozent auf 35 Mrd.Euro (68,45 Mrd.DM).Der Betriebsgewinn nach US-Rechnungslegung wuchs im Vorjahresvergleich um 16 Prozent auf 2,8 Mrd.Euro.Konzernchef Jürgen Schrempp erklärte, das Unternehmen sei zuversichtlich, im laufenden Jahr das ursprüngliche Umsatzziel von 137 Mrd.DM zu übertreffen.

Die Kfz-Marken Chrysler, Dodge, Plymouth und Jeep haben mit einem Operating Profit von 1,46 Mrd.Euro mehr als die Hälfte zum Ergebnis beigetragen.Während der Umsatz dieser Sparte lediglich um zwei Prozent auf 15,29 Mrd.Euro zulegte, verbesserte sich das Ergebnis um acht Prozent.Ferner gelang es den amerikanischen Marken ihren Marktanteil in den USA auf 16,4 (16) Prozent zu erhöhen.Die Mercedes-Benz-Pkw inklusive Smart können zwar einen Rekordabsatz von 243 000 Fahrzeugen (plus 21 Prozent) vorweisen und den Umsatz um 13 Prozent auf 8,44 Mrd.Euro steigern.Doch das Ergebnis legte aufgrund der Anlaufverluste beim Smart nur um vier Prozent auf 531 Mill.Euro zu.Auch in der Sparte Nutzfahrzeuge stieg der Umsatz im Vergleich zum Ertrag stärker.Relativ am deutlichsten legte der Operating Profit bei der Luft- und Raumfahrttochter Dasa mit 116 Prozent auf 93 Mill.Euro zu.Dagegen erhöhte sich der Umsatz um 13 Prozent auf 1,92 Mrd.Euro.Bei der Dienstleistungstochter Debis verzerrt der Börsengang der Telefontochter Debitel die Zahlen.Der Umsatz stieg vergleichbar gerechnet um 26 Prozent auf 2,8 Mrd.Euro.Ohne den Sonderertrag aus dem Börsengang von 251 Mill.Euro und damit einem Operating Profit von 437 Mill.Euro wäre das Ergebnis auf Vorjahresniveau verharrt.

Die Volkswagen AG, Wolfsburg, sieht sich trotz der Absatzrückgänge bei mehreren Konzernmarken weiterhin in einer positiven Sonderrolle.Während der Aktienmarkt am Mittwoch enttäuscht mit einem Kursrückgang auf die VW-Zwischenbilanz des ersten Quartals reagierte, verwies der Konzern am Mittwoch auf die erneut gestiegenen Marktanteile in Deutschland und Westeuropa."Wir haben im Vergleich zu anderen Wettbewerbern weiterhin eine Sonderrolle im Markt.Die greift bei einigen Marken stärker als bei anderen", sagte VW-Sprecher Klaus Kocks.Analysten bezeichneten die von VW am Vorabend veröffentlichten Quartalszahlen als verwirrend und undurchsichtig.Der Umsatz des Autokonzerns stieg von Januar bis März um gut acht Prozent auf 35,8 Mrd.DM, der Reingewinn jedoch nur um knapp drei Prozent auf 355 (Vorjahr: 345) Mill.DM.Der Konzern erhöhte indessen seinen Gewinn vor Steuern um gut 15 Prozent auf 1,05 Mrd.DM.

Weltweit lieferte VW rund 1,17 Mill.Fahrzeuge aus, 9,7 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres.Während die Marke VW überdurchschnittlich und Seat leicht zulegten, ging der Verkauf bei Audi (minus 3,2 Prozent), Skoda (minus 17,8 Prozent) und Nutzfahrzeugen (minus 11,2 Prozent) spürbar zurück.Der Markt in Asien sei weiterhin schwierig.Hoffnung gebe es aber in Südamerika, wo VW im ersten Quartal allerdings erneut gut 30 Prozent weniger verkaufte.Zu den Erwartungen für 1999 insgesamt sagte Kocks: "Wir sind ordentlich aufgestellt."

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