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Wirtschaft: Das Ende des Nemax 50

Am Montag wird der Technologieindex Tec-Dax eingeführt / M-Dax und S-Dax verändert

Berlin (dr). Am kommenden Montag ändert die Deutsche Börse AG, die unter anderem die Frankfurter Wertpapierbörse betreibt, die Struktur ihrer Aktienindizes. Der Nemax 50, das Barometer für den neuen Markt, wird von diesem Tag an nur noch proforma berechnet. Neu auf den Markt kommt der Technologieindex TecDax. Der M-Dax, Index für die mittelgroßen Titel, wird von 70 auf 50 Werte verkleinert. Der S-Dax besteht dann ebenfalls aus 50 Werten. Bei dem bedeutendsten Börsenbarometer, dem Deutschen Aktienindex Dax, ändert sich nichts. Die umfangreichen Änderungen werden eher unspektakulär vorgenommen. „Schließlich sind wir seit eineinhalb Jahren mit den Vorbereitungen beschäftigt“, sagt Frank Hartmann, Sprecher der Deutschen Börse.

Seit Monaten werden die Anträge der Unternehmen auf Aufnahme in die beiden neuen Segmente Prime Standard und General Standard geprüft. Für die Aufnahme in den Prime Standard haben die Unternehmen besonders scharfe Bedingungen zu erfüllen. Beispielsweise müssen Quartalsberichte vorgelegt werden. Daran scheiterte bisher Porsche. Der Titel hätte durchaus Chancen gehabt, in den Dax aufgenommen zu werden. Aber Porsche-Chef Wendelin Wiedeking weigert sich beharrlich, alle Vierteljahre über das Geschäft zu berichten.

Unternehmen, die in den neuen Technologieindex Tec-Dax wollen, müssen ebenfalls dem Prime Standard angehören. Am vergangenen Mittwoch wurde die Liste zum letzten Mal zusammengestellt (siehe Tabelle). Endgültig berechnen will die Deutsche Börse den Tec-Dax in der Nacht von Freitag auf Sonnabend. Grundlage sind dann die Xetra-Kurse von Freitag 20 Uhr. Mit großen Veränderungen rechnet niemand mehr. „Allenfalls die Gewichtung der Titel innerhalb des Index kann sich noch verändern“, sagt Hartmann. Der Tec-Dax soll den Nemax 50 ablösen. Dieser Index, der die Wertentwicklung der 50 wichtigsten Titel am Neuen Markt wiedergab, spiegelte auch den Niedergang dieses Marktsegments wider. Am Schluss hatte der Index eher abschreckende Wirkung. Er soll aber noch bis zum Jahresende berechnet werden, weil Investmentgesellschaften Fonds aufgelegt haben, die sich am Nemax 50 orientieren. Die Zusammensetzung von Dax und M-Dax steht ebenfalls fest, doch auch hier geht es noch um die Gewichtung. Beispiel Bayer: Die starken Kursverluste der vergangenen Tage haben die Marktkapitalisierung des Pharmakonzerns vermindert, deshalb könnten die Aktien ein geringeres Gewicht im Dax erhalten.

Kursschwankungen wird die Neuordnung kaum auslösen. Zwar haben Investmentgesellschaften Fonds aufgelegt, die die Indizes widerspiegeln, doch die Umschichtungen sind bereits vorgenommen worden. „Wir haben unsere Fonds entsprechend ausgerichtet“, heißt es beispielsweise bei der größten Deutschen Fondsgesellschaft DWS. Auch bei Union Investment, der Fondsgesellschaft der Genossenschaftsbanken heißt es, „das berührt uns nicht mehr“.

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