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Wirtschaft: Das Fusionsfieber hält an und belebt den Markt

DÜSSELDORF .Diesmal waren es nicht nur die Schwellenländer, die den Börsianern Sorgen machten, sondern etwas, das den Markt in der letzten Zeit sogar gestützt hatte: die Zinsen.

DÜSSELDORF .Diesmal waren es nicht nur die Schwellenländer, die den Börsianern Sorgen machten, sondern etwas, das den Markt in der letzten Zeit sogar gestützt hatte: die Zinsen.Die US-Konjunktur floriert weiterhin, deswegen fürchten die Aktionäre, die amerikanischen Zinsen könnten steigen.Ihre Angst hat die richtungsweisenden 30jährigen US-Anleihen ebenso gedrückt wie den deutschen Bund Future.Die Erfahrung früherer Zyklen lehrt aber, daß steigende Zinsen den Aktienmarkt erst mit einer gewissen Verzögerung belasten würden.Zunächst belebt den Markt aber das weiterhin grassierende Fusionsfieber: Die Société Generale hat sich mit dem Konkurrenten Paribas zur weltweit zweitgrößten Bank zusammengeschlossen, Ford kauft die Volvo-Sparte, und der französische Versicherungsriese Axa erwirbt die britische Guardian Royal Exchange.

Aber die Krisen in Asien, Lateinamerika und Rußland hängen noch immer wie ein Damoklesschwert über den Weltbörsen, so daß Analysten auch in den nächsten Wochen mit Zick-Zack-Kursen an den Aktienmärkten rechnen."Im Moment ist der Dax zwischen 5000 und 5250 Punkten eingeklemmt", sagt deswegen Thomas Teetz, Analyst vom Düsseldorfer Bankhaus Trinkaus und Burkhardt.Er ist aber zuversichtlich, daß der deutsche Aktienindex in den nächsten vier Wochen nach oben klettern wird und rechnet mit bis zu 5500 Punkten.Eine ähnliche Entwicklung erwartet er für den Euro Stoxx 50.Denn in Europa sei die Lage günstig: Steigende Zinsen hält Teetz für "sehr unwahrscheinlich", zumal die Briten ihre Zinsen gerade gesenkt hätten.Anlegern rät der Düsseldorfer Analyst, einen Blick auf die Maschinenbaubranche zu werfen, wo viele Titel inzwischen unterbewertet seien.Er empfiehlt Papiere von Linde und Dürr.Aber auch die Henkel-Aktie hätten die Börsianer vernachlässigt.Er begrüßt, daß der Waschmittelkonzern seine Chemiesparte ausgliedern und künftig als eigenständige Gesellschaft führen will.Aus dem gleichen Grund empfiehlt auch die Deutsche Bank Research das Papier.Herbert Sturm von der DG-Bank würde im Moment Mobilcom-Aktien kaufen, zumal das Geschäftsjahr des Telefonanbieters gut verlaufen ist.Die Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Dienstag "kann noch interessant werden", meint er.Vielleicht werde sich das Unternehmen zu seinen Plänen mit dem Konkurrenten Otelo äußern, vielleicht auch zu seinem Einstieg in die örtlichen Netze.Überdies soll die Entscheidung der Regulierungsbehörde über die Telefon-Anschlußgebühren am Montag fallen.Auf dem europäischen Markt empfiehlt die DG-Bank zwei Ex-Monopolisten: die spanische Telefonica und die dänische TeleDanmark.Das spanische Unternehmen sei in seinem Land der führende Telefonanbieter und habe gute Chancen, weiter zu wachsen.Überdies habe der Telefonica-Titel unter dem Engagement in Lateinamerika allzu stark gelitten, zumal der Markt für die Telekommunikation dort günstig sei.

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