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Wirtschaft: Das Kursrisiko für die Schering-Aktie wächst

Berliner Pharmaunternehmen legt heute Zahlen für 2002 vor

Berlin (pet). Die ScheringAktie steht unter Hormonschock. Seit der Berliner Pharmakonzern im vergangenen Oktober einen Rückschlag bei der Zulassung seines Hormonpräparates Angeliq hinnehmen musste, nachdem die Hormonersatztherapie in den USA allgemein in die Kritik geraten war, hat das Papier rapide an Wert verloren. Nach Meinung von Analysten dürften daran auch die guten Umsatzzahlen für das Jahr 2002 nichts ändern, die Schering erwartungsgemäß diesen Donnerstag präsentieren wird. „Schering hat ein deutlich größeres Risikopotenzial als noch vor einem Jahr“, sagte WestLB-Analyst Peter Spengler am Mittwoch auf Anfrage.

Dennoch gilt die Schering-Aktie im Vergleich zu vielen anderen Pharmawerten noch immer als solides Investment. Während viele Konkurrenten durch ablaufende Patente und dem nachfolgenden Wettbewerbsdruck durch Hersteller von Billig-Kopien (Generika) kämpften, konnte Schering lange mit seinem Top-Produkt Betaferon, einem Mittel gegen multiple Sklerose, vielversprechenden neuen Produkten und kontinuierlich verbesserten Unternehmenszahlen glänzen. Doch seit vergangenem Herbst hat sich die Stimmung eingetrübt. Auf dem weltgrößten Pharmamarkt USA gerieten Hormonpräparate, die auch Schering herstellt, unter Generalverdacht, außerdem musste der Pharmakonzern die Marktzulassung für das Hormonpräparat Angeliq nach Einwänden der US-Zulassungsbehörde auf unbestimmte Zeit verschieben. Auch ein weiteres Schering-Produkt, Climara Pro, konnte die US-Zulassungsbehörde nicht überzeugen. Dadurch ist die US-Expansionsstrategie in diesem Bereich vorerst gescheitert. Zudem ist noch immer unklar, wie sich die wachsende Konkurrenz für das Hauptprodukt Betaferon in den USA auswirken wird. Darüber hinaus belastet der starke Euro den Umsatz, die Kostensenkungen im Gesundheitswesen das Ergebnis des Pharmakonzerns.

Darunter hat die Aktie gelitten. Das Papier, das im vergangenen März bei knapp 70 Euro notierte, bewegt sich heute bei knapp 37 Euro. Trotzdem zählt die Investmentbank Lehman Brothers Schering auf Grund des Erfolgs mit der neuen Anti-Baby-Pille Yasmin zu den interessantesten Pharmawerten. Genauere Aussagen zum vergangenen und einen Ausblick auf das laufende Jahr erhoffen sich Analysten von den neuen Zahlen.

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