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Wirtschaft: „Das passt inhaltlich nicht zusammen“

Herr Schröder, René Obermann hat heute seine neue Strategie vorgestellt. Ist das ein Weg in die Zukunft?

Herr Schröder, René Obermann hat heute seine neue Strategie vorgestellt. Ist das ein Weg in die Zukunft?

Die Strategie beinhaltet zukunftsweisende Elemente. Aber sie werden deutlich überschattet durch solche, die den Beschäftigten die Zuversicht für die Zukunft rauben. Das ist das eigentliche Problem. Was wir positiv einschätzen ist beispielsweise, dass man ohne Wenn und Aber in das Breitbandnetz investiert und dass man zusätzliche Arbeitsplätze in T-Punkten schafft. Ich persönlich halte auch die Neuordnung der Markenstrategie für vollkommen richtig. Das Ganze verliert aber an Bedeutung, wenn man gleichzeitig die Konditionen für die Beschäftigten verschlechtert und Personal abbaut. Das passt inhaltlich nicht zusammen.

Herr Obermann sagt, die Telekom segelt hart über Grund und droht aufzusetzen, wenn die Beschäftigten ihm nicht entgegenkommen.

Man steuert keinen Tanker um, wenn man die Mannschaft in die Rettungsboote schickt.

Die Beschäftigten haben bereits gegen die Auslagerung ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben das Unternehmen zu Verhandlungen aufgefordert. Ich hoffe nach wie vor darauf, dass das Management bereit ist zu verstehen, was die Mitarbeiter beschäftigt, und uns in den Verhandlungen entgegenkommt. Wir fordern einen Auslagerungsschutz und wir haben ein beschäftigungspolitisches Stabilitätskonzept im Auge.

Werden Sie streiken, um Ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen?

Kein vernünftiger Tarifpolitiker kann Streik ausschließen. Wir bereiten uns darauf vor, dass wir die Auseinandersetzung notfalls auch mit den Mitteln des Arbeitskampfes unterstützen müssen. Zunächst mal versuchen wir aber am Verhandlungstisch mit Argumenten zu überzeugen.

Wann könnten Sie mit Streiks beginnen?

Gehen Sie davon aus, dass wir relativ zügig unsere Handlungsfähigkeit herstellen werden.

Das Gespräch führte Corinna Visser.

Lothar Schröder ist Mitglied im Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Außerdem sitzt er im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom

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