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Wirtschaft: Das Umfeld für den Dax ist vielversprechend

DÜSSELDORF (val).Bis zum Rücktritt von Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine ging es auf dem deutschen Parkett ziemlich lustlos zu: Der Dax dümpelte vor sich hin und lag deutlich unter 5000 Punkten.

DÜSSELDORF (val).Bis zum Rücktritt von Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine ging es auf dem deutschen Parkett ziemlich lustlos zu: Der Dax dümpelte vor sich hin und lag deutlich unter 5000 Punkten.Mit dem Abgang des Finanzministers aber machte sich Euphorie auf dem Parkett breit, der deutsche Aktienindex kletterte am Freitag über 5050 Punkte.In den USA und in Japan hingegen war die Stimmung schon zu Anfang der Woche optimistischer gewesen, den Dow Jones trennten nur noch wenige Zähler von der 10 000er-Marke, und der Nikkei Index etablierte sich oberhalb von 15 000 Punkten.

In dieser Woche wird der Dax nicht mehr hinter den anderen Indices hinterherhinken, meinen Analysten.Denn mit Lafontaines Rücktritt hat der psychologische Druck auf die Notenbank nachgelassen, die Zinsen schon alleine aus Standhaftigkeit gegenüber der Politik nicht zu senken.Das dürfte den Dax beflügeln.Auch sonst ist das Umfeld für den deutschen Aktienmarkt ermutigend.Obwohl die US-Wirtschaft kräftig unter Dampf steht, verläuft das Wachstum weiterhin inflationsfrei.In Südostasien und Japan gewinnt die Wirtschaft an Boden.

"Diese Konstellation läßt in der kommenden Woche in Deutschland höhere Kurse erwarten", schreibt die DG Bank in ihrem Wochenbericht.Auch Thomas Teetz vom Düsseldorfer Bankhaus Trinkaus und Burkhardt ist optimistisch.Er rechnet für diese Woche mit Dax-Werten von bis zu 5250 Punkten.Kurzfristig - und darauf legt Teetz wert - empfiehlt er Anlegern Versorger- und Versicherungswerte, die besonders von dem angekündigten Abschied Lafontaines profitierten: Der Aktienmarkt rechne mit einer für die Energiewirtschaft günstigeren Politik, außerdem mit milderen steuerlichen Maßnahmen gegenüber den Rückstellungen der Versicherungen.Teetz würde die Versorger Veba und RWE kaufen - auch wegen ihrer attraktiven Dividendenrendite.An deutschen Versicherungen "empfehle ich alle".

Maschinenbau-Aktien sind nach Meinung von Teetz jetzt ebenfalls attraktiver geworden, da mit der Hoffnung auf eine andere Wirtschaftspolitik ein stabilerer Konjunkturverlauf zu erwarten sei.Teetz rät zu Rheinmetall und Dürr.An ausländischen Aktien würde Teetz zinsempfindliche Werte empfehlen, denn er rechnet in der nächsten Zeit mit einer Zinssenkung in Europa.Davon werde beispielsweise die Schweizer Bank UBS profitieren.Die Bankgesellschaft Berlin empfiehlt DaimlerChrysler, die schon seit Wochen auf der Hitliste zahlreicher Geldhäuser steht.In dieser Woche hatte Daimler-Chrysler dem japanischen Automobilhersteller Nissan die Beteiligungsgespräche aufgekündigt.Die Berliner beurteilen den Verzicht des deutsch-amerikanischen Autokonzerns in ihrem Wochenbericht als "durchweg positiv".Auch Hans Schollbach vom Bankhaus Sal.Oppenheim rät zu diesem Titel.In der nächsten Woche wird das Papier nach Ansicht Schollbachs wieder im Mittelpunkt stehen, weil der deutsch-amerikanische Autokonzern 45 Prozent seines Geschäfts in Amerika abwickle und die amerikanischen Autohersteller jetzt ihre Umsatzprognosen erhöht hätten.Daneben rät Schollbach zu Porsche: Wegen seiner attraktiven neuen Modelle sei Porsche auch in einem konjunkturell eher ungünstigen Umfeld in Europa weiterhin attraktiv.An europäischen Autotiteln empfiehlt Schollbach ansonsten "gar keinen".

In der nächsten Woche veröffentlicht die US-Notenbank ihre jüngste Konjunktureinschätzung und der Ifo-Geschäftsklima-Index für Februar wird bekanntgegeben.Unter anderem stellen BASF (Montag), Bayer (Dienstag), Schering (Mittwoch), Hoechst (Donnerstag) und Henkel (Freitag) ihre Bilanzen vor.Allerdings sind die Zahlen für das Geschäftsjahr 1998 weitgehend bekannt.An Börsenneulingen erwartet das Parkett FortuneCity am Neuen Markt.

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