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Wirtschaft: Das Unternehmen plant Börsenemissionen

Berichte bestätigt - Kleinere Einheiten schon 2001 am Neuen Markt - Analysten rechnen mit schwächerem ErgebnisDer Chip-Hersteller Infineon denkt über eigene Börsengänge nach. Unternehmenssprecherin Katja Schlendorf bestätigte am Dienstag entsprechende Berichte.

Berichte bestätigt - Kleinere Einheiten schon 2001 am Neuen Markt - Analysten rechnen mit schwächerem Ergebnis

Der Chip-Hersteller Infineon denkt über eigene Börsengänge nach. Unternehmenssprecherin Katja Schlendorf bestätigte am Dienstag entsprechende Berichte. Zwar gebe es noch keine konkreten Pläne. Die Ausgliederung von einzelnen Unternehmensteilen und die Zusammenarbeit mit anderen Firmen sei jedoch denkbar. "Wir schauen uns die verschiedenen Geschäftsfelder an." Zunächst wolle man sich die weitere Entwicklung des Aktienkurses anschauen. Die Konzernmutter Siemens hatte vor einem Monat ein Viertel des Unternehmens an die Börse gebracht.

Die "Financial Times Deutschland" (Dienstagsausgabe) hatte berichtet, dass kleinere Einheiten von Infineon schon im nächsten Jahr am Neuen Markt in Frankfurt oder an der Technologiebörse Nasdaq in New York gehandelt werden könnten. Infineon habe so die Möglichkeit, die hohen Investitionen von jährlich rund einer Milliarde Euro zu decken. Auf der Börsenliste stehen laut "Financial Times Deutschland" nicht nur eigene Aktivitäten, sondern auch amerikanische Startup-Firmen, an denen Infineon beteiligt sei.

Im Vorfeld der Halbjahrespressekonferenz der Muttergesellschaft Siemens am Donnerstag in Toulouse erwarten Analysten ein etwas schlechteres Ergebnis für Infineon. Im ersten Quartal hatte Infineon ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 245 Millionen Euro erwirtschaftet. Für den Gesamtkonzern wird mit einem kräftigen Gewinnplus gerechnet, wenn auch das Wachstum ihrer Meinung nach nicht mehr ganz so exorbitant ausfallen wird wie im ersten Quartal. Von 74,5 bis knapp 80 Prozent Plus beim Gewinn nach Steuern reichen die Schätzungen der Branchenkenner.

"Wir stehen vor einem guten, vielleicht sogar sehr guten Geschäftsjahr", hatte Siemens-Chef Heinrich von Pierer den Aktionären auf der Hauptversammlung verkündet. Die Schätzungen der Analysten für den Umsatz im ersten Halbjahr 1999/2000 reichen von 32,1 Milliarden Euro bis 36,9 Milliarden Euro. Den Gewinn nach Steuern vor Sonderposten sehen sie in einer engen Spanne zwischen 1,24 und 1,265 Milliarden Euro. Den Experten zufolge werden alle 16 Bereiche des Siemens-Konzerns wie schon im ersten Quartal schwarze Zahlen schreiben - auch die Sorgenkinder Verkehrstechnik, Energieerzeugung (KWU) und Siemens Business Services. Getrübt werde das rosige Bild etwas durch die strategischen Fragen, die Siemens mit der Übernahme des Maschinenbau- und Autozulieferbereichs Atecs aufgeworfen habe, hieß es bei den Branchenexperten. Die Atecs-Autoelektronik-Sparte VDO sei zwar ein Schnäppchen für Siemens, das dem AT-Bereich zur fehlenden Größe verhelfen werde. "Aber alles was übrig bleibt, muss man mit einem Fragezeichen versehen", sagte Kuls. Auch Ernst Augsburger vom Bankhaus Metzler hält die Atecs-Übernahme für einen Schritt in die falsche Richtung. "Das geht wieder hin zum Industriekonglomerat und weg von einem modernen IT-Konzern, der Siemens doch sein will", sagte er. Siemens und Bosch hatten vor zwei Wochen mit ihrem Angebot von mindestens 9,6 Milliarden Euro von Mannesmann den Zuschlag für ihre in Atecs zusammengefassten Industriegeschäfte erhalten. Die Siemens-Aktie, die in diesem Jahr schon einen Höchstand 194,50 Euro erreicht hatte, empfehlen die meisten Analysten zum Kauf. Nachdem die Siemens-Aktie im schwachen Umfeld der Technologie-Werte zuletzt deutlich nachgegeben hatte, sehen die Experten ein Kurspotenzial von 170 bis 180 Euro.

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