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Der Zukunftsmarkt der Smartphone-Bezahldienste ist hart umkämpft. Fast alle große Internetkonzerne versuchen ein Stück des Kuchens zu bekommen.

© Tim Brakemeier/dpa

Datenschutz beim Online-Kauf: Hälfte der Deutschen ignoriert Datenschutzbestimmungen

Zu kompliziert und ohne Mehrwert. Viel zu oft lesen Verbraucher das Kleingedruckte nicht, wenn sie online einkaufen, klagt der Deutsche Handelsverband und fordert eine Vereinfachung der Regeln.

Der Handel hält die geltenden Datenschutzvorschriften beim Einkaufen im Internet für zu kompliziert. „Einfachere Regelungen sind sowohl im Interesse der Verbraucher als auch der Händler. Die aktuell sehr komplexen Datenschutzerklärungen haben keinen Mehrwert“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Freitag in Berlin. Er stützte sich auf eine Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) unter rund 9000 Online- Käufern in neun EU-Staaten.

Demnach lesen 63 Prozent der Befragten selten oder nie Datenschutzbestimmungen, wenn sie im Internet etwas herunterladen, bestellen oder sich bei sozialen Netzwerken anmelden. In Deutschland lag dieser Anteil bei 51 Prozent. Auf EU-Ebene laufen derzeit Verhandlungen über eine neue Datenschutz-Grundverordnung.

Google startet derzeit seinen Bezahldienst Android Pay

HDE und Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) sprachen sich für eine EU-einheitliche Regelung aus. „Derzeit sind die deutschen Händler wegen der besonders strengen Vorgaben hierzulande im Wettbewerb mit ausländischen Anbietern oft benachteiligt“, sagte BEVH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer.

Vorreiter bei der internetbasierten Bezahlung sind die USA. Dort wagen Technologiekonzerne häufig den ersten Schritt, um ihre Bezahldienste einzuführen. Google startet in den USA nun seinen Android Pay. Der Bezahldienst funktioniere in zunächst einer Million Läden und Restaurants überall im Land und werde in den kommenden Tagen ausgeweitet, teilte Produktmanager Pali Bhat mit. „Das ist nur der Anfang.“ Mehr Funktionen, Banken und weitere Einzelhandelsgeschäfte würden hinzukommen. Google arbeitet mit den Kreditkartenfirmen American Express, Discover, Mastercard und Visa zusammen.

Apple ist schon seit 2014 dabei

Apple hatte seinen Dienst Apple Pay schon im Oktober 2014 gestartet; er funktioniert in den USA und seit Kurzem auch in Großbritannien. Samsung führte seinen Bezahldienst Samsung Pay im August in Südkorea ein; Ende September sollen die USA folgen.

Derweil kommt Paydirekt, die von Banken und Sparkassen getragene deutsche Alternative zum Online-Bezahldienst Paypal, nicht in Schwung. Während Privatbanken und Genossenschaftsbanken Ende des Jahres mit dem neuen System am Markt sein wollen, zögern die Sparkassen. Verbandspräsident Georg Fahrenschon hatte Anfang des Monats Sicherheitsbedenken geäußert und entsprechende Tests vor der Einführung gefordert. (mot/dpa/AFP)

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