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Wirtschaft: Dax nimmt 7000 Punkte in Angriff

Ein kleiner Schritt für eine Börsenwoche, aber ein großer Schritt für die Nebenwerte: Der M-Dax kletterte in den vergangenen fünf Handelstagen um 0,8 Prozent über die magische Grenze von 10 000 Punkten. Die 70 größten deutschen Nebenwerte stellten damit die 30 Dax-Konzerne, die im Schnitt 0,5 Prozent gewannen, in den Schatten.

Ein kleiner Schritt für eine Börsenwoche, aber ein großer Schritt für die Nebenwerte: Der M-Dax kletterte in den vergangenen fünf Handelstagen um 0,8 Prozent über die magische Grenze von 10 000 Punkten. Die 70 größten deutschen Nebenwerte stellten damit die 30 Dax-Konzerne, die im Schnitt 0,5 Prozent gewannen, in den Schatten.

Schon seit Monaten hängen die Leichtgewichte die Blue Chips ab. Das hat Folgen für die Bewertung, die sich am Verhältnis von Kursen und Unternehmensgewinnen, dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), bemisst. „Der M-Dax ist drei KGV-Punkte teurer als der Leitindex“, warnt die DZ Bank in ihrem Wochenbericht. „Damit ist die Überbewertung so stark ausgeprägt wie 2003, was wir als Warnzeichen sehen.“ Der M-Dax werde in den kommenden Wochen schlechter als der übrige Markt laufen. Anders der Dax. Für den Leitindex heben die DZ Banker ihre Prognose für die kommenden zwölf Monate an: statt auf 6800 könne der Dax bis auf 7000 Punkte steigen. Das würde freilich auch nur ein mageres Plus von 1,4 Prozent von heute an gerechnet bedeuten. Wenngleich einige Banken dem Dax sogar 8000 Punkte zutrauen, erscheint ein eher verhaltener Ausblick realistisch.

JP Morgan Asset Management weist auf eine heikle Kombination von guter Stimmung und Risikobereitschaft hin. Der Anteil der Börsenoptimisten stieg nach Berechnungen der US-Bank im Januar 2007 auf 70,7 Prozent – ein weiterer Anstieg um 4,9 Prozentpunkte, nachdem dieser Wert bereits im Vormonat um neun Punkte geklettert war. „Das ist ein neuer Rekord. So viele Anleger waren noch nie von einer positiven Entwicklung des deutschen Aktienmarktes für das nächste halbe Jahr überzeugt“, kommentierte Jean Guido Servais von JP Morgan Asset Management. Die Risikobereitschaft der Anleger nahm zugleich gegen Ende 2006 stark zu. Auch wenn noch kein Niveau erreicht sei, demzufolge eine deutliche Marktkorrektur zu erwarten wäre, erscheine der Risikohunger der Anleger „allmählich etwas überzogen“.

Impulse für den deutschen Aktienmarkt dürften in der kommenden Woche vor allem von der US-Börse kommen. Die Berichtssaison ist allerdings auch in den USA weitgehend zu Ende, die überwiegend guten Nachrichten aus den Unternehmen sind in den Kursen enthalten. Angesichts der dünnen Nachrichtenlage und der uneinheitlichen Konjunkturindikatoren hält die Landesbank Berlin „eine Eintrübung jederzeit für möglich“.

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