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Dax-Vorstände: Ein Fünftel weniger für die Vorstände

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat den Vorständen der 30 größten börsennotierten Konzerne 2008 im Schnitt Gehaltseinbußen von 20 Prozent beschert. Noch immer verdienen sie im Schnitt 2,3 Millionen Euro.

Frankfurt am Main - Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat den Vorständen der 30 größten börsennotierten Konzerne 2008 im Schnitt Gehaltseinbußen von 20 Prozent beschert. Doch im Schnitt landeten 2008 immer noch 2,28 Millionen Euro auf dem Konto. Damit liegen die Manager, wie eine am Donnerstag vorgelegte Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zeigt, auf Augenhöhe mit Kollegen in Großbritannien, in der Schweiz und in Frankreich. Aber hinter Topmanagern in den USA: Die kassierten im Schnitt umgerechnet 11,35 Millionen Euro.

Vor dem Hintergrund sind die Gehälter deutscher Vorstände – auch das von Topverdiener Peter Löscher von Siemens, der 9,8 Millionen Euro erhielt - nach Ansicht der DSW angemessen. „Auch wenn in der Öffentlichkeit gerne von Exzessen und von Gier die Rede ist. Wir haben keine Anhaltspunkte für größere Exzesse gefunden“, sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Das deutsche Vergütungssystem sei funktionstüchtig. „Die Bezüge steigen, wenn die Gewinne steigen, und sie sinken, wenn es den Unternehmen schlechter geht.“ Eine staatliche Regulierung ist nach Ansicht von Hocker nicht nötig, die aktuellen Gesetze reichen aus.

Doch die Konzerne setzen die Vorgabe, die Bonuszahlungen mehr am langfristigen Unternehmenserfolg auszurichten, nicht um. „Langfristige Anreize gehen sogar noch zurück“, sagte Hocker. Zudem entsprächen die Sperrfristen, nach denen etwa als Bonus gewährte Aktien oder Aktienoptionen verkauft werden dürfen, nicht den gesetzlichen Vorgaben von mindestens vier Jahren. Meist können die Manager schon nach zwei oder drei Jahren verkaufen. Dabei macht der Bonus im Schnitt fast die Hälfte der Vergütung aus, weitere 19 Prozent entfallen auf aktienkursbasierte Zahlungen. Das Fixgehalt liegt bei 34 Prozent.

Wenig Verständnis haben die Aktionärsschützer für Abfindungen und Begrüßungsgelder. Bei Siemens waren das insgesamt 22 Millionen Euro, für den erst ein Jahr zuvor geholten Finanzvorstand der Deutschen Börse gab es zum Abschied 5,8 Millionen Euro. ro

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