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Wirtschaft: dba bestellt 40 neue Boeing-Flugzeuge

Weiteres Wachstum ohne Partner/Börsengang für das Jahr 2007 geplant

München - Die Fluggesellschaft dba hat den Kauf von 40 neuen Boeing 737-Jets bekannt gegeben und den Börsengang für das Jahr 2007 angekündigt. Wir wollen auch in den kommenden Jahren kräftig wachsen und an die Lufthansa heranrücken,beschrieb der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Rudolf Wöhrl am Montag das Ziel. Nach Listenpreis hat der Auftrag ein Volumen von rund 2,1 Milliarden Dollar, allerdings gewähren die Hersteller in der Regel großzügige Rabatte.

Die Bezahlung der ersten fünf Maschinen sei gesichert, erklärte Wöhrl. Die Finanzierung der restlichen Jets werde über die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ermöglicht. Mit dem Börsengang des Unternehmens sei im Frühjahr 2007 zu rechnen. So sei die dba in der Lage, das Wachstum eigenständig „ohne Zwang der Suche nach Partnern oder Investoren“ zu bewältigen.

Mit Air Berlin sei man im Gespräch, doch stehe die Haltung von deren Geschäftsführer Joachim Hunold einer Partnerschaft bisher entgegen, sagte Wöhrl. Während Hunold Gewerkschaften und Mitbestimmung ablehne, verhandele die dba gerade über einen neuen Tarifvertrag. An diesen Differenzen war auch die Partnerschaft der dba mit dem am Freitag verstorbenen Besitzer der Fluggesellschaft Germania, Hinrich Bischoff, im Sommer nach wenigen Monaten gescheitert. Germania soll von Air Berlin weitergeführt werden.

Die Auslieferung der neuen Flugzeuge ist zunächst zwischen 2008 und 2010 vorgesehen. Einzelne Maschinen sollen jedoch bereits im kommenden Jahr in Dienst gestellt werden. Nach dem Auslaufen der Leasingverträge für 14 Fokker 100-Jets der Germania im Jahr 2010 will die dba ihre gesamte Flotte selbst betreiben. Dafür soll die Zahl der Mitarbeiter um 500 auf 1200 steigen. Gegenwärtig betreibt die Gesellschaft insgesamt 29 geleaste Flugzeuge.

Berlin sei neben München der wichtigste Markt, erklärte Wöhrl. Dank der neuen USA-Verbindungen gebe es hier inzwischen sogar Umsteigeverkehr. Wachstumschancen sieht der dba-Chef allerdings erst nach der für 2011 geplanten Fertigstellung des neuen Flughafens BBI in Schönefeld. Wenn für dessen Bau zunächst eine der beiden Landebahnen gesperrt und Tempelhof tatsächlich geschlossen werde, drohe angesichts der Überlastung von Tegel für die nächsten Jahre eher ein Chaos.

Bei dem Flugzeugdeal hatte die dba auch mit Airbus verhandelt. Ausschlaggebend für Boeing sei die große Erfahrung der Piloten und Techniker mit Boeing- Flugzeugen gewesen. Auch seien diese wirtschaftlicher auf den dba-Kurzstrecken zu betreiben. -du

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