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Wirtschaft: Debis will den Euro pünktlich einführen

Daimlers Dienstleistungstochter ist mit ihren Euro-Projekten weit vorangekommen BERLIN (jojo).Die meisten kleinen und mittelständischen Firmen fangen gerade erst an, sich Gedanken über die Einführung des Euro zu machen.

Daimlers Dienstleistungstochter ist mit ihren Euro-Projekten weit vorangekommen BERLIN (jojo).Die meisten kleinen und mittelständischen Firmen fangen gerade erst an, sich Gedanken über die Einführung des Euro zu machen.Die großen deutschen Industrieriesen dagegen stecken mitten in den Vorbereitungen auf die Gemeinschaftswährung.Spätestens im Jahr 2000, schätzt Elke Seidel von Debis-Systemhaus, werden die Euro-Aufträge bei Debis auslaufen.Denn die Dienstleistungstochter von Daimler-Benz richtet sich in ihren Euro-Angeboten vor allem an die "Top 100 der deutschen Wirtschaft".Debis ist freilich nicht nur bei den Euro-Produkten der Konkurrenz voraus: Auch in der internen Umstellung liegt das Unternehmen in der Spitzengruppe. Christian Bäumer, Leiter der Unternehmensentwicklung bei Debis, läßt keinen Zweifel aufkommen: Wie im gesamten Konzern wird der Euro auch bei Debis pünktlich zum 1.Januar 1999 Hauswährung werden.Die Vorbereitungsarbeiten seien mittlerweile weitgehend abgeschlossen, jetzt würden die Computer-Programme umgestellt.In allen fünf Geschäftsbereichen von Debis gibt es dazu kleine Projektteams.Im der Sparte Finanzdienstleistungen und Versicherungen etwa kümmern sich 15 Mitarbeiter um die Umstellungsaktivitäten, die je nach Aufgabe Spezialisten aus einzelnen Gesellschaften und den Zentralressorts hinzuziehen. Schwierigkeiten bereite im Augenblick nicht so sehr die eigene Umstellung, so Bäumer, sondern das Umfeld, das "hinterherhinkt".Daß Finanzämter und Sozialversicherungsanstalten den Euro erst vom Jahr 2002 an akzeptieren wollen, sei "sehr bedauerlich". Das Know-How aus der eigenen Umstellung gibt Debis an die Kunden weiter.Bei 30 führenden deutschen Banken, Versicherungen, Industrieunternehmen und Dienstleistern habe das Debis-Systemhaus bislang Euro-Projekte gestartet.Noch seien nur einzelne Teilvorhaben abgeschlossen, kein einziges Unternehmen sei bereits voll und ganz auf die Gemeinschaftswährung eingestellt.Sogenannte Account-Manager, die für die einzelnen Großkunden verantwortlich sind, haben im "Debis-Eurolab" einen Ansprechpartner.Dort sitzt der für die Wirtschafts- und Währungsunion verantwortliche Fachbereichsleiter als Ansprechpartner für alle Fragen der Mitarbeiter. Neue, zusätzliche Einnahmen habe Debis durch die Einführung des Euro nicht erzielt, erklärt Elke Seidel."Die Budgets unserer Kunden wurden lediglich umgeschichtet." Deshalb wurde auch keine eigene Euro-Sparte im Unternehmen geschaffen.Das Geschäft mit der Gemeinschaftswährung wurde ins "normale Tagesgeschäft" integriert.Man habe auch die Umstellung der Software im Hinblick auf das Jahr 2000 nicht mit dem Euro-Thema verknüpft.Dies sei ein reines Computerproblem, während der Euro auch ein strategisches Thema sei. Die Debis-Mitarbeiter, sagt Christian Bäumer, seien zunächst dem Euro gegenüber skeptisch eingestellt gewesen.Durch viel Aufklärungsarbeit hätte das Unternehmen "die einzelnen Menschen aufgeschlossener gemacht".Auch die außereuropäischen Standorte müssen sich derweil mit der neuen Währung vertraut machen.Nicht nur, daß nun neue Vorgaben für die Bilanzierung aus der Zentrale in die verstreuten Standorte flattern.Bäumer erwartet auch, daß sich die Wettbewerbsstruktur weltweit verschieben könnte.Um ihre Arbeitsplätze müssen sich die Debis-Mitarbeiter wohl selbst bei verstärktem Wettbewerb kaum Sorgen machen: Derzeit wächst das Unternehmen jedes Jahr um rund 20 Prozent.

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