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Wirtschaft: Dell will wieder Nummer eins werden

Der US-Computerkonzern schließt das vierte Quartal mit einem Rekordgewinn ab/In Deutschland fallen Jobs weg

New York/München (nad). Der zweitgrößte Computerhersteller der Welt, der US Konzern Dell, hat sein Ergebnis trotz eines schwachen Marktumfelds kräftig verbessert. Die vom Markt erwartete Umsatzwarnung blieb aus. Finanzchef James Schneider begründete den Erfolg von Dell mit den strikten Kostensenkungen und der verstärkten Auslieferung von PCs und Servern. Dell profitierte im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern außerdem von seinem effizienteren Vertrieb. Dell baut seine Geräte erst auf Bestellung hin und kann die Lagerkosten damit erheblich reduzieren.

Der Gewinn stieg um 32 Prozent von 456 Millionen Dollar im Vorjahr auf 603 Millionen Dollar. Dies war das beste Quartalsergebnis in der Geschichte des Unternehmens. Damit erfüllte Dell die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz wuchs im vierten Quartal um 21 Prozent auf 9,74 Milliarden Dollar, teilte das Unternehmen am späten Donnerstagabend im texanischen Round Rock mit.

Der ehemalige Marktführer Dell war nach der Fusion von Hewlett-Packard und Compaq im Sommer 2002 auf Platz Zwei der weltgrößten Computerhersteller abgerutscht. Im laufenden Jahr will Dell den Marktführer angreifen: Finanzchef Schneider prognostizierte 25 Prozent Wachstum bei den Verkäufen und 18 Prozent Umsatzwachstum. Der Umsatz im laufenden ersten Quartal soll um 18 Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar steigen.

Gute Ergebnisse präsentierte Dell auch für Europa und Deutschland. In Europa stieg der Umsatz um 19 Prozent und übertraf erstmals die Zwei-Milliarden-Dollar-Marke. In Deutschland hat Dell seinen Umsatz im vierten Quartal trotz des schrumpfenden PC- Marktes um 14 Prozent gesteigert. „Wir wollen den vom Gesamtkonzern angestrebten Zuwachs bei Umsatz und Absatz im laufenden Jahr übertreffen“, sagte Deutschland-Geschäftsführer Mathias Schädel am Freitag in München. Zudem strebe Dell an, in drei bis fünf Jahren an der Spitze der deutschen Computerhersteller zu stehen. Bisher rangiert Dell mit einem Marktanteil von sieben Prozent hinter Fujitsu Siemens (knapp 19 Prozent) und Hewlett-Packard (10,5 Prozent).

Schädel erwartet, dass sich auch 2003 das Geschäfts- und Investitionsklima weiter eintrüben und der Kosten- und Preisdruck wachsen wird. Aufholen will Dell mit Hilfe einer neuen Notebook-Reihe, die im März auf den Markt kommen soll. Auch vom Verkauf von Großrechnern und Servern verspricht sich der Konzern viel: 2002 habe der Absatz von Servern um 34 Prozent zugelegt. Seine Kosten will Dell weiter drücken. 195 Arbeitsplätze werden von Deutschland ins slowakische Bratislava verlegt.

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