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Wirtschaft: Dem Fernweh hinterher

Während die Gesamtzahl ins Ausland entsendeter Angestellter, der sogenannten Expatriates, in den letzten Jahren stabil geblieben ist, zeichnen sich neue Trends für die Laufbahn von Auslandsmanagern ab. So hat sich die Dauer ihrer Einsätze fern der Firmenzentrale seit 2009 deutlich verändert: Der Anteil der Langzeit-Expatriates, die mehr als fünf Jahre für ihren Arbeitgeber in der Ferne arbeiten, hat sich von 21 auf 40 Prozent fast verdoppelt.

Während die Gesamtzahl ins Ausland entsendeter Angestellter, der sogenannten Expatriates, in den letzten Jahren stabil geblieben ist, zeichnen sich neue Trends für die Laufbahn von Auslandsmanagern ab. So hat sich die Dauer ihrer Einsätze fern der Firmenzentrale seit 2009 deutlich verändert: Der Anteil der Langzeit-Expatriates, die mehr als fünf Jahre für ihren Arbeitgeber in der Ferne arbeiten, hat sich von 21 auf 40 Prozent fast verdoppelt. Gleichzeitig ist der Prozentsatz bei den Kurzzeit-Entsendungen von weniger als einem Jahr von 17 auf 11 Prozent gefallen. Und auch der Anteil der Entsendungen über einen Zeitraum zwischen einem und fünf Jahren ist gesunken – von 56 auf 39 Prozent.

Im Gegenzug dazu etabliert sich ein neuer Typus: Der „globale Nomade“. Bei den Mitarbeitern, die für ihr Unternehmen von Land zu Land ziehen, ohne in die Konzernzentrale zurückzukehren, ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: Die Zahl dieser „globalen Nomaden“ hat von sechs Prozent auf inzwischen zehn Prozent zugenommen. Das zeigt eine Studie der Vergütungsberatung Mercer unter 288 multinationalen Konzernen, die weltweit 119 000 Expatriates beschäftigen.

Begründet wird diese Entwicklung damit, dass die Zahl der Auslandsprojekte der Konzerne zunimmt, dafür vor Ort oft geeignetes Personal fehlt und dass sich außerdem vielversprechende Führungsnachwuchskräfte zu globalen Managern entwickeln sollen. „Kompetente Mitarbeiter, die internationale Erfahrung und tiefgreifendes Know-how aus verschiedenen Unternehmenseinheiten mitbringen, werden für multinationale Konzerne immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Umgekehrt beobachten wir, dass die Unternehmen Auslandserfahrungen als Voraussetzung dafür betrachten, dass Talente in ihrer Karriere weiterkommen“, sagt Mercer-Expertin Petra Lück.

Das bestätigt auch Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth: „Insgesamt werden wir mehr Führungskräfte haben, die internationaler sind als bisher.“

Am häufigsten werden Expatriates derzeit in die Vereinigten Staaten, nach China und nach Singapur geschickt. Damit konnte der asiatische Stadtstaat Großbritannien von Platz drei verdrängen. In den nächsten Jahren, sagen von der Organisation The Cartus befragte Personalmanager, werden besonders viele Expats nach Indien und Brasilien entsandt werden. ÜbrigensLänder, die in der Befragung von 2010 nicht einmal unter den sieben Top-Einsatzländern waren. HB

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