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Wirtschaft: Der Aktientipp: Regelmäßige Ausschüttung

Versorgeraktien gelten unverändert als sicherer Hort an den Aktienbörsen. Die über Jahrzehnte geschaffenen Monopolisten profitieren trotz Liberalisierung der europäischen Strommärkte nach wie vor von ihrer Marktmacht.

Versorgeraktien gelten unverändert als sicherer Hort an den Aktienbörsen. Die über Jahrzehnte geschaffenen Monopolisten profitieren trotz Liberalisierung der europäischen Strommärkte nach wie vor von ihrer Marktmacht. "Doch der Kampf um die Plätze hat begonnen", sagt Felix Schleicher, Analyst bei der Fiduka Depotverwaltung. Für einen der künftigen Sieger hält er Spaniens größten Stromversorger Endesa. Das 1944 gegründete Unternehmen wurde 1988 teilprivatisiert und befindet sich seit 1998 in privaten Händen. Beeindruckend ist das kontinuierliche Wachstum. Seit der Privatisierung 1988 sind Gewinn und Dividende in jedem Jahr gestiegen. In der Vorwoche übertrafen die Spanier mit einem Konzernüberschuss von 384 Millionen Euro im ersten Quartal (319 Millionen im Vorjahr) die Erwartungen der Analysten. Das Management gilt als eines der besten in Spanien.

Endesa hat vor allem Lateinamerika im Visier, wo das Unternehmen bereits einen Marktanteil von zehn Prozent hält. Wegen der weiteren Industrialisierung auf dem Kontinent liegen die Wachstumsraten deutlich höher als in Europa. Dementsprechend wuchs der Umsatz in Südamerika in den vergangenen Jahren stärker als im Gesamtkonzern. Auf dem Heimatmarkt Spanien verringerte sich der Marktanteil von 44 auf 39 Prozent. Schleicher sieht darin auch einen Grund für den seit einiger Zeit stagnierenden Aktienkurs. Endesa leide auf dem Heimatmarkt unter den nach wie vor staatlich festgesetzten Strompreisen. Diese werden entsprechend der gesamten Herstellungskosten bestimmt. Da der durch Wasserkraft erzeugte Strom am günstigsten ist und immer größere Anteile am Gesamtstromaufkommen gewinnt, fallen die Preise. Bei Endesa macht die Wasserenergie aber nur 27 Prozent an der Gesamtproduktion aus - gerade halb so viel wie beim größten Konkurrenten Iberdrola. Das drückt auf die Margen. "Diese Schwäche kann Endesa aber in Zukunft auf den Auslandsmärkten ausgleichen", ist Schleicher sicher. Zukünftig soll der Heimatmarkt nur noch ein Drittel zum Gesamtumsatz beitragen.

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