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Wirtschaft: Der amerikanische Konzern will 170 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, München und Speyer freistellen

Der US-amerikanische Konzern Tyco International, der größte Hersteller von elektrischen und elektronischen Komponenten, will 170 Mitarbeiter aus dem von Siemens erworbenen Bereich elektromechanische Komponenten vom 1. Dezember an freistellen.

Der US-amerikanische Konzern Tyco International, der größte Hersteller von elektrischen und elektronischen Komponenten, will 170 Mitarbeiter aus dem von Siemens erworbenen Bereich elektromechanische Komponenten vom 1. Dezember an freistellen. Das sind zehn Prozent der gesamten Belegschaft an den drei Standorten Berlin, München und Speyer. Die Amerikaner hatten im Zuge der Umstrukturierungen im Siemens-Konzern das dritte Geschäftsfeld im Arbeitsgebiet Bauelemente für umgerechnet zwei Milliarden Mark unlängst übernommen. Von den geplanten Freistellungen sollen dem Vernehmen nach alle drei Bereichs-Standorte betroffen sein. Hier werden Komponenten vor allem für die Automobilindustrie, Kommunikationstechnik und Konsumgüter hergestellt. Siemens galt als Weltmarktführer in der Relaisfertigung für Kraftfahrzeuge. Im Berliner Relaiswerk in Haselhorst sollen 80 der insgesamt 550 Mitarbeiter gehen. Dies gab die Werksleitung bekannt. Betriebsratsvorsitzender Klaus Hoppe zeigte sich enttäuscht über das Vorhaben. Der Siemens-Konzernvorstand habe, so Hoppe, die Umstrukturierungen und mithin den Teilverkauf der EC-Komponenten stets damit rechtfertigt, dass auf diese Weise die Arbeitsplätze sicherer würden. Umso desillusionierter sei man nun. Kritisiert wird in Arbeitnehmerkreisen außerdem, dass Tyco die Freistellungen als Restrukturierungskosten verbuchen und somit steuerlich abschreiben werde, was, so die Kritik, direkt dem Gewinn und den Aktien zugute käme. Am Dienstag soll eine außerordentliche Betriebsversammlung des Werkes in Haselhors stattfinden; am Mittwoch steht das Thema auf der Tagesordnung des Siemens-Aufsichtsrates.

mo

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