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Hafen der chinesischen Stadt Qingdao: Die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist sehr abhängig von der weltweiten Konjunktur.

© Yu Fangping/SIPA Asia via ZUMA Wire/dpa

„Der Aufschwung ist zu Ende”: Deutsche Ökonomen senken Konjunkturprognose drastisch

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird wohl viel geringer ausfallen als gedacht. Das zeigt eine Analyse der fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute.

Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen von einer deutlich schwächeren Konjunktur in diesem Jahr aus. Sie senkten ihre Prognose für das Wachstum im laufenden Jahr deutlich von 1,9 auf 0,8 Prozent ab.

"Der langjährige Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist zu Ende", heißt es im Frühjahrsgutachten der Experten, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Grund dafür sei unter anderem, dass die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich wegen politischer Risiken weiter verschlechtert hätten.

Die Institute warnten zudem vor einem harten Brexit. Ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen sei seit Abschluss der Prognose Ende März "zwar weniger wahrscheinlich geworden, aber noch nicht ausgeschlossen". Bei einem No-Deal-Brexit dürfte das Wirtschaftswachstum in diesem und im kommenden Jahr "deutlich niedriger ausfallen" als in der Prognose ausgewiesen.

Darin rechnen die Wirtschaftsforscher eigentlich mit einem kräftigen Anstieg des Wachstums im Jahr 2020. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte dann um 1,8 Prozent zunehmen, heißt es in der Prognose. Damit bestätigten die Institute ihre vorherige Prognose für das kommende Jahr. Im vergangenen Jahr 2018 war die deutsche Wirtschaft um 1,4 Prozent gewachsen, 2017 waren es 2,2 Prozent.

Seit Beginn des Jahres hat eine Reihe von Institutionen die Wachstumsprognose für Deutschland kräftig nach unten revidiert. Erst Mitte März senkten die fünf Wirtschaftsweisen ihre Prognose für 2019 von 1,5 auf 0,8 Prozent. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht aktuell nur noch von 0,7 Prozent Wachstum für Deutschland aus. (AFP)

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