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Wirtschaft: Der Autohersteller will weltweit fast 10 000 Stellen abbauen

Der viertgrößte japanische Autohersteller Mitsubishi Motors Corp., Tokio, will in den kommenden fünf Jahren weltweit insgesamt 9900 Arbeitsplätze und damit mehr als ursprünglich geplant abbauen.

Der viertgrößte japanische Autohersteller Mitsubishi Motors Corp., Tokio, will in den kommenden fünf Jahren weltweit insgesamt 9900 Arbeitsplätze und damit mehr als ursprünglich geplant abbauen. Mehr als 2000 Stellen sind bereits in den zurückliegenden zwei Jahren gestrichen worden. Dies gab das Unternehmen am Dienstag bekannt.

Im vergangenen Geschäftsjahr 1998/99 (31. März) hatten die Konzernmuttergesellschaft 25 000 und die Gruppenunternehmen weltweit 63 800 feste Mitarbeiter. Bis zum Geschäftsjahr 2003/04 sollen in der Konzernzentrale in Japan 3600 und in den weltweit vertretenen Gruppenunternehmen weitere 6300 Arbeitsplätze abgebaut werden. Gegenüber dem Geschäftsjahr 1997/98, in dem die jetzt laufenden Restrukturierungsmaßnahmen begonnen wurden, bedeutet dies insgesamt eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl von 91 300 auf 78 900. Der Stellenabbau soll durch die weitere Drosselung von Neueinstellungen, die natürliche Fluktuation und auch durch Frühpensionierungen erreicht werden.

Anlass des weiteren Stellenabbaus ist die unverändert schlechte Geschäftsentwicklung insbesondere im Nutzfahrzeuggeschäft. Mitsubishi rechnet im laufenden Geschäftsjahr 1999/2000 auf Konzernbasis bei einem auf Vorjahresniveau stagnierenden Umsatz von 3,5 Billionen Yen (rund 31 Milliarden Euro) mit einer erneuten kräftigen Reduzierung des Gewinnausweises auf lediglich zwei Milliarden Yen (rund 18 Millionen Euro). Mitsubishi war erstmals im Geschäftsjahr 1997/98 wegen der Asienkrise in die Verlustzone gerutscht. Das Minus betrug damals rund 915 Millionen Euro. In Japan wird die Verschuldung des Autoherstellers auf etwa zwei Billionen Yen geschätzt.

In der Automobilbranche hat sich inzwischen die Auffassung durchgesetzt, dass Mitsubishi ohne einen starken Partner kaum noch überleben könne. Daran ändere auch der Nettogewinn aus dem vergangenen Geschäftsjahr in Höhe von 5,6 Milliarden Yen (47 Millionen Euro) nichts. Als ein möglicher Partner war immer wieder DaimlerChrysler ins Gespräch gebracht worden. Erst Anfang dieses Monats hatte Mitsubishi mit einer eigenen Initiative versucht, die gravierenden Probleme in der Nutzfahrzeug-Sparte in den Griff zu bekommen. Die Japaner vereinbarten mit dem schwedischen Lkw-Konzern Volvo eine enge Kooperation.

ga, zel

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