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Wirtschaft: Der Banker-Tipp: Gewinnwarnungen sind neue Nahrung für die Bären

Ob es an dem für diese Jahreszeit zu mildem Klima liegt, dass die Bären der Börse noch nicht ihren Winterschlaf angetreten haben? Jedenfalls haben diese durch die hohe Zahl an Gewinnwarnungen von Unternehmen immer wieder neue Nahrung erhalten.

Ob es an dem für diese Jahreszeit zu mildem Klima liegt, dass die Bären der Börse noch nicht ihren Winterschlaf angetreten haben? Jedenfalls haben diese durch die hohe Zahl an Gewinnwarnungen von Unternehmen immer wieder neue Nahrung erhalten. Auslöser für die weltweiten Abwärtsbewegungen waren die ersten Konjunkturdaten aus den USA, die sowohl eine nachlassende Investitionstätigkeit der Unternehmen sowie sinkende Verbraucherausgaben privater Haushalte offenlegten. Diese Indikatoren zeigen, dass die US-Konjunktur sich weiter abschwächt und das angestrebte "soft-landing"-Szenario verfehlt wird. Die zeitlich überraschende erste Zinssenkung durch die amerikanische Notenbank sollte jedoch für eine stärkere Konjunktur im zweiten Halbjahr stehen. Weitere Zinsschritte werden erwartet. Mit Sorge betrachten die Investoren dennoch die in dieser Woche beginnenden Veröffentlichungen der Unternehmensgewinne.

Obwohl nun viele amerikanische Aktien wieder ein scheinbar attraktives Niveau erreicht haben, kann ich Anlegern vorerst noch nicht empfehlen dort Gelder zu investieren. Vielmehr ist und bleibt für mich Europa der attraktivste Aktienmarkt. Hier erwarte ich, bedingt durch die günstigen Währungseffekte und bisher noch unterschätzte positive Ergebniseinflüsse durch die beschlossene Steuerreformen, weiter steigende Unternehmensgewinne. Begünstigt wird der Aktienmarkt auch von der Entwicklung des europäischen Rentenmarktes. Die Renditen im kurzfristigen Laufzeitbereich sollten zurückgehen.

Doch in welche Branchen sollte man nun dieses Jahr anlegen? Einen Schwerpunkt sollten Werte aus der Finanzbranche als Gewinner von Steuer- und Rentenreform bilden. Das günstige Zinsumfeld, ein stetiges Gewinnwachstum und eine niedrige Bewertung einzelner Aktien sprechen ebenfalls für ein Investment in dieser Branche. Dazu zählen jedoch nicht die Werte von Direktbanken, weil hier die Phase der hohen Kundenzuwachsraten beendet scheint. Neben den deutschen Instituten sollte auch die niederländische Versicherungsgesellschaft Aegon berücksichtigt werden. Im Technologiebereich ist der Erfolg ganz entscheidend von der Einzeltitelauswahl abhängig. Im Zentrum des Anlegerinteressen sollten vor allem Firmen stehen, die mit ihren Produkten zum Aufbau der nächsten Mobilfunkgeneration (UMTS) und des dazugehörenden Netzes beitragen. Unser Favorit in diesem Bereich ist nicht erst seit heute die finnische Nokia. Ein weiterer Wachstumsmarkt ist die Wasserversorgung. Fortschritte in Medizin, Pharmazie und Agrartechnik sowie ein ungebrochenes starkes Wachstum der Weltbevölkerung lassen die Nachfrage nach diesem kostbaren Rohstoff weltweit weiter steigen. Das französische Versorgungsunternehmen Suez Lyonnaise des Eaux hat diesen Markt schon vor Jahren erkannt und ist anderen Wettbewerbern weit voraus. Deshalb ist die Aktie für mich ein klarer Kauf.

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