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Wirtschaft: Der BDI-Chef setzt sich für verbesserte deutsch-japanische Handelsbeziehungen ein

Die deutsche Wirtschaft wird in Japan mit offenen Armen empfangen. "Wer nicht da ist, ist selber schuld," sagte BDI-Chef Hans-Olaf Henkel am Montag auf dem deutsch-japanischen Wirtschaftssymposium zum Thema Globalisierung in Berlin.

Die deutsche Wirtschaft wird in Japan mit offenen Armen empfangen. "Wer nicht da ist, ist selber schuld," sagte BDI-Chef Hans-Olaf Henkel am Montag auf dem deutsch-japanischen Wirtschaftssymposium zum Thema Globalisierung in Berlin. Es bestünden - im Gegensatz zu vielen Vorurteilen - keinerlei nicht-tarifäre Handelshemmnisse; es sei denn, man bezeichne die Sprache als Handelshemmnis. Japan sei effektiv bereit, mehr Importe aus Deutschland aufzunehmen, betonte Henkel.

Unermüdlich wirbt der BDI-Chef für Investitionen in Japan. Seit er die Patenschaft für die Japan-Initiative der Deutschen Wirtschaft vor drei Jahren übernahm, leistet er Überzeugungsarbeit, vor allem im deutschen Mittelstand. Denn: deutsche Hersteller sind in Japan so gut wie nicht präsent. Europäische Konsumgüter in Japan stammen in aller Regel aus Frankreich, Italien oder Großbritannien. Aber nicht aus Deutschland. Deutsche Luxusgüter - abgesehen von der deutschen Autoindustrie - fehlen fast völlig. Nicht von ungefähr klagt auch die Deutsche Industrie-und Handelskammer in Tokio seit Jahren über die mangelhafte Präsenz der deutschen Hersteller - ohne großen Erfolg.

Den offenkundigen Nachholbedarf im Japan-Geschäft umschreibt der BDI-Chef gern mit wenigen Kenngrößen: "Japan ist der zweitgrößte Markt der Welt, aber nur unser zehngrößter Kunde". Und: Etwa 70 Prozent des asiatischen Bruttosozialproduktes entsteht in Japan. Tatsächlich übertreffen die Importe aus Japan die deutschen Exporte um mehr als das Doppelte. Das strukturelle Handelsbilanzdefizit wird für das laufende Jahr nach Angaben der Japan-Initiative der Deutschen Wirtschaft 23,5 Milliarden Mark betragen. Damit verschlechtern sich die Handelsrelationen im Vorjahresvergleich für die Deutschen. Allerdings proftieren die deutschen Exporteure vom Kursanstieg des Yen zum Euro.

Mut machte den Investoren auch der Präsident des japanischen Wirtschaftsdachverbandes Keidanren, Takashi Imai. Er bezeichnete die Löhne in der mittelständischen Industrie Japans als eher niedrig. Außerdem werde länger gearbeitet. So arbeiten die Japaner im Jahr durchschnittlich zwischen 1850 und 1900 Stunden; die Deutschen hingegen 1560 Stunden. Man könnte auch sagen: Die Japaner arbeiten im Jahr zwei Monate länger als die Deutschen.

mo

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