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Wirtschaft: Der Euro ist gegenwärtig durch nichts zu erschüttern

Dollar nach schlechten Arbeitsmarktzahlen unter Druck

Berlin (dr). Die Verunsicherung angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea hat am Freitag vor allem den Yen belastet und den Euro zur japanischen Währung zeitweise auf ein Dreieinhalbjahreshoch getrieben. Gegenüber dem Dollar gab die europäische Gemeinschaftswährung zunächst leicht nach. Gegen Mittag setzte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0503 (Donnerstag: 1,0507) USDollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9521Euro.

Nach überraschend schlechten US-Zahlen geriet der Dollar aber wieder unter Druck. Das US-Arbeitsministerium hatte mitgeteilt, das die Arbeitlosenquote im Dezember bei unverändert sechs Prozent gelegen hat. Dies ist der höchste Stand seit acht Jahren. Experten hatten Zahlen in dieser Größenordnung erwartet, waren aber von einer leichten Zunahme bei den Arbeitsplätzen ausgegangen. Stattdessen gingen im Dezember 101000 Arbeitsplätze verloren. Am Abend lag der Euro in New York bei 1,0581 Dollar.

Bereits in den vergangenen Wochen war der Dollar wegen der zunehmenden Kriegsgefahr in Nahost unter Druck geraten. Und die Beobachter sind sich einig, der Dollar wird gegenüber dem Euro weiter verlieren. HSBC Trinkaus&Burkhardt beispielsweise erwartet einen Euro-Kurs von 1,10 Dollar. Stephan Rieke, Devisenmarktexperte der ING BHF-Bank, sieht die amerikanische Währung „grundsätzlich in der Defensive“ gegenüber Euro und Yen. Ursachen seien das Haushaltsdefizit, das tendenziell noch zunehme, und das Leistungsbilanzdefizit der Amerikaner. Während es gegenüber dem Euro wohl noch zu weiteren Abwertungen komme, laufe sich die Entwicklung gegenüber dem Yen bei etwa 119 Yen pro Dollar tot. Offenbar wolle die japanische Notenbank den Yen nicht weiter steigen lassen und deshalb würden wohldosiert Interventionsdrohungen verbreitet. So blieb der Dollarkurs gegenüber dem Yen über das gesamte Jahr 2002 ziemlich stabil.

Dies bedeutet jedoch für das Euro-Yen- Verhältnis, dass die europäische Gemeinschaftswährung auch gegenüber dem Yen aufgewertet worden ist. Mussten Anfang 2002 rund 90 Yen für einen Euro bezahlt werden, waren es am Freitag zeitweise fast 126 Yen pro Euro. Neben den bekannten wirtschaftlichen Problemen Japans machten Beobachter den Nordkorea-Konflikt als Ursache aus. Anleger würden gegenwärtig in großem Stil Yen verkaufen.

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