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Wirtschaft: Der französische Mischkonzern steigt bei Canal plus ein

Mit einer Investition in Milliardenhöhe ist der französische Mischkonzern Lagardère ins Fernsehgeschäft eingestiegen. Für 7,28 Milliarden Franc (rund 2,18 Milliarden Mark) erwarb die Gruppe Anteile am Digitalfernseh-Anbieter CanalSatellite und der TV-Gesellschaft Multithématiques, die beide zur Pay-TV-Gruppe Canal plus gehören, wie am Donnerstag in Paris mitgeteilt wurde.

Mit einer Investition in Milliardenhöhe ist der französische Mischkonzern Lagardère ins Fernsehgeschäft eingestiegen. Für 7,28 Milliarden Franc (rund 2,18 Milliarden Mark) erwarb die Gruppe Anteile am Digitalfernseh-Anbieter CanalSatellite und der TV-Gesellschaft Multithématiques, die beide zur Pay-TV-Gruppe Canal plus gehören, wie am Donnerstag in Paris mitgeteilt wurde. Für 5,78 Milliarden Franc (rund 1,73 Milliarden Mark) erwarb Lagardère demnach 34 Prozent der Anteile an CanalSatellite und für 1,5 Milliarden Franc (rund 450 Millionen Mark) 27,4 Prozent der Anteile an Multithématiques, die Spartenfernsehen auf dem europäischen Markt verkauft. Die Aktienmärkte in Paris quittierten die Meldung mit Kursgewinnen für die Aktien von Lagardère und Canal plus.

Die Milliardeninvestitionen sind die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit der beiden französischen Gruppen auf dem weltweiten TV-Markt. Eine neue Gesellschaft soll die bestehenden Fernsehsparten neu ordnen sowie neue Programme für Musik, Kinder oder Lifestyle schaffen. An dieser neuen Firma wird Lagardère 51 Prozent und Canal plus 49 Prozent halten. Zu Lagardère Firmenimperium zählt unter anderem der weltgrößte Pressevertrieb Hachette Distribution Services (HDS); außerdem ist der Mischkonzern Lagardère mit der Produktion von Raketen und Satelliten eines der führenden Rüstungsunternehmen Europas. Canal plus ist zu 49 Prozent im Besitz des Mischkonzerns Vivendi, der beispielsweise auch an den Berliner Wasserbetrieben beteiligt ist.

Um die Käufe zu finanzieren, zieht sich Lagardère teilweise aus traditionellen Bereichen zurück. Dazu würden eine Druckerei und der US-Verlag Grolier verkauft, sagte Vize-Chef Arnaud Lagardère in Paris. Angesichts der Megafusion zwischen dem US-Medienkonzern Time Warner und dem weltweit führenden Internet-Anbieter America Online (AOL) waren die Aktien der Medienunternehmen weltweit im Wert gestiegen. Analysten hatten deshalb spekuliert, die Lagardère-Investition sei möglicherweise gefährdet.

Im Zuge der neuen Zusammenarbeit wollen Lagardère und Canal plus noch eine weitere gemeinsame Firma gründen, die interaktive Internetdienste anbietet. Auch in dieser Firma liegen die Anteile zu 51 Prozent bei Lagardère und zu 49 Prozent bei Canal plus.

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