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Wirtschaft: Der große norddeutsche Bankkonzern steht

Verbindung der Bankgesellschaft Berlin mit der Norddeutschen Landesbank unter Dach und Fach BERLIN (dr).Am heutigen Mittwoch Abend sollen die Einzelheiten bekannt gegeben werden: Aber soviel ist schon jetzt klar: Die Bankgesellschaft Berlin und die Norddeutsche Landesbank (NordLB) werden zusammengehen.

Verbindung der Bankgesellschaft Berlin mit der Norddeutschen Landesbank unter Dach und Fach BERLIN (dr).Am heutigen Mittwoch Abend sollen die Einzelheiten bekannt gegeben werden: Aber soviel ist schon jetzt klar: Die Bankgesellschaft Berlin und die Norddeutsche Landesbank (NordLB) werden zusammengehen.Anvisiertes Datum ist der 1.Januar 1999.Die NordLB wird in die Bankgesellschaft Berlin integriert, bleibt aber eigenständige Landesbank.Damit entsteht die viertgrößte Bank der Bundesrepublik mit einer Bilanzsumme von immerhin 610 Mrd.DM.Sie liegt damit hinter der Deutschen Bank, den bayerischen Banken und der Dresdner Bank aber noch vor der Commerzbank.Die Länder werden mit zunächst jeweils 30 Prozent an dem gemeinsamen Institut beteiligt sein.Die neue Bank wird ihren Sitz sowohl in Hannover als auch in Berlin haben.Nach früheren Aussagen des Vorstandsvorsitzenden der NordLB, Manfred Bodin, wird die Bankgesellschaft das Grundkapital der NordLB kaufen.Die Eigner der NordLB werden dafür mit Aktien der Bankgesellschaft bezahlt.Neben dem Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverband sind dies Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und die dortigen Sparkassen sowie Mecklenburg-Vorpommern und die dortigen Sparkassen.Diese Aktien sollen aus einer Kapitalerhöhung der Bankgesellschaft kommen, die allerdings noch von einer Hauptversammlung zu beschließen wäre.Aktionäre der Bankgesellschaft Berlin sind das Land Berlin, die NordLB, die Gothaer Versicherung und freie Anteilseigner.Die Verhandlungen gestalteten sich bisher außerordentlich schwierig und zogen sich auch deutlich länger hin, als zunächst geplant.Zuletzt sperrten sich die Sparkassen insbesondere aus Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, die sich mangelhaft informiert fühlten.Und auch der Präsident der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam übte grundsätzliche Kritik.Zudem gab es steuerrechtliche Probleme.Durch die Hebung der Stillen Reserven hätte nämlich ein erheblicher Betrag an den Fiskus abgeführt werden müssen.Auch machte die Verbindung des öffentlich-rechtlichen Status mit einem privatrechtlichen erhebliche Sorgen.Zudem waren drei Staatsverträge zu ändern.All dies scheint nun ausgeräumt, nicht zuletzt dank der Mithilfe der Berliner Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing, die sich in die Gespräche einschaltete.Die Partner erhoffen sich von dem Zusammenschluß vor allem Kostenersparnisse.Diese sollen in Höhe von zehn Prozent der gegenwärtigen Gewinne liegen.Die Bankgesellschaft dürfte im vergangenen Jahr ein Konzernergebnis von etwa 1 Mrd.DM erzielt haben.Die NordLB legte am Dienstag das Rekordergebnis von 769 Mill.DM nach Risikovorsorge vor.Die Bankgesellschaft beabsichtigt ferner, sämtliche künftigen Gewinnansprüche des Landes Berlin gegenüber der Landesbank Berlin (die zur Bankgesellschaft gehört) gegen Zahlung von 1,5 Mrd.DM zu erwerben.Das Land wird die direkte Beteiligung an der Landesbank behalten und damit auch an der bisherigen Gewährsträgerhaftung festhalten.Dies bringt dem Konzern einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil.

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