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Wirtschaft: Der Grüne Punkt wird billiger

BERLIN (wei).Die Lizenznehmer des Grünen Punktes erhalten in diesem Jahr 200 Mill.

BERLIN (wei).Die Lizenznehmer des Grünen Punktes erhalten in diesem Jahr 200 Mill.DM Gebühren zurück.Das hat der Vorstandsvorsitzende der Duales System Deutschland AG (DSD), Wolfgang Brück, am Donnerstag in Bonn angekündigt.Es handelt sich um den Überschuß aus dem laufenden Geschäftsjahr.In den nächsten Jahren sollen sich die Gebühren für den Grünen Punkt weiter ermäßigen.Ziel des Vorstandes sei es, mit 700 Mill.DM weniger auszukommen, sagte Brück weiter.500 Mill.DM könnten beim Sammeln der Verpaêkungen und 200 Mill.DM bei der Verwertung eingespart werden.Brück rechnet außerdem mit einer Entlastung der gegenwärtigen Lizenznehmer um 600 Mill.DM, wenn die jetzt beschlossene Novelle der Verpackungsverordnung in Kraft tritt.Damit werden die Nachweispflichten für die Verwertung der Verpackungen ausgedehnt aber auch Alternativen zum Grünen Punkt eröffnet.Einzelne Unternehmen oder Branchen können danach eigene Sammel- und Verwertungssysteme aufbauen.Brück und der Aufsichtsratsvorsitzende des DSD, Karl-Josef Baum, zeigten sich zufrieden darüber, daß die Novelle doch noch unter Dach und Fach gebracht werden konnte.Damit werde den "Trittbrettfahrern" das Handwerk gelegt.Brück ist überzeugt, daß der Grüne Punkt auch künftig die "kostengünstigste und ökologisch sinnvollste Möglichkeit" ist, die Verpflichtungen aus der Verpackungsverordnung zu erfüllen.Man habe deshalb damit begonnen, neue Kunden zu werben, um die finanzielle Basis des DSD zu verbreitern.

1997 erzielte das DSD einen Umsatz von 4,17 Mrd.DM, vorwiegend aus Lizenzeinnahmen.Der leichte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr mit 4,14 Mrd.DM kam vor allem dadurch zustande, daß neue Branchen wie Büroartikel gewonnen werden konnten.Dem stand allerdings ein Rückgang der Lizenzgebühren in anderen Bereichen gegenüber.Der Verpackungsverbrauch nahm 1997 leicht zu, nachdem er in den Jahren zuvor deutlich zurückgegangen war.Gemessen am Gründungsjahr des DSD 1991 verbrauchten die Deutschen pro Kopf 13 Prozent weniger Verpackungen.Insgesamt kamen aber immer noch 6,3 Mill.Tonnen Verkaufsverpackungen zusammen.Davon erfaßte das DSD 5,6 Mill.Tonnen, das waren 89 Prozent.5,45 Mill.Tonnen davon wurden einer Verwertung zugeführt.Die von der Verpackungsverordnung vorgeschriebenen Quoten seien dabei teilweise deutlich übertroffen worden, sagte Brück.Das DSD erwirtschaftete 1997 einen Überschuß von 109 Mrd.DM, der zur Hälfte den Rücklagen zugeführt und zur Hälfte in das laufende Geschäftsjahr übertragen wird.Nach dem Ende der Konsolidierungsphase will sich das Management jetzt darauf konzentrieren, die Kosten zu senken.

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