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Wirtschaft: Der Lafontaine-Effekt ist schnell verpufft

Das war alles zu viel für sensible Börsianer: Kosovo-Krieg, Wall-Street-Schwäche, Ölpreisdruck und Steuerdebatte.Dazu die Angst vor steigenden Zinsen und Euroland ohne politische Führung.

Das war alles zu viel für sensible Börsianer: Kosovo-Krieg, Wall-Street-Schwäche, Ölpreisdruck und Steuerdebatte.Dazu die Angst vor steigenden Zinsen und Euroland ohne politische Führung.Es ist vorbei mit der Geduld der Anleger.Aktien werden verkauft, der Dax verabschiedet sich talwärts.Am zweiten Tag in Folge verlor die deutsche Börse am Mittwoch die Fassung.Nach dem schnell verpufften "Lafontaine-Effekt" werden in diesen Tagen vor allem Krisenszenarien auf dem Parkett gehandelt.Gibt es zu viele davon, geraten die Händler schnell in Panik.Doch mag man den Börsianern nicht einmal vorwerfen, sie hätten - wie so oft - überreagiert.Die Aussichten sind tatsächlich nicht mehr so glänzend, wie euphorische Beobachter vor kurzem noch vorausgesagt haben.Vor allem in Europa nicht.Das zuletzt unter Investoren als "Insel der Stabilität" gefeierte Euroland ist unversehens in schwere politische Turbulenzen geraten.Die leere Führungsetage bei der Europäischen Kommission ist da noch das kleinere Problem.Eskaliert die Krise auf dem Balkan, gibt es wieder Krieg und Flüchtlingsströme in Europa, werden die Finanzmärkte in Aufruhr geraten.Und der ohnehin schwächelnde Euro würde weiter an Boden verlieren.Die wichtige Stütze der Exportwirtschaft und ein hilfreicher "Kurs-Stabilisator" brächen endgültig weg.Mancher Analyst sieht gar nach Asien, Rußland und Südamerika in Europa einen neuen internationalen Krisenherd aufflammen.Doch sollte zwischen dem Krisengerede der Berufspessimisten und den realen, die Stabilität des Finanzmarktes nachhaltig bedrohenden Einflüssen auch an schwachen Börsentagen sauber getrennt werden.Am Mittwoch sahen auch robuster veranlagte Börsianer schwarz.Zu viel ist eben zu viel.

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