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Wirtschaft: Der Luftfahrtkonzern EADS bleibt offen für neue Partner

Die Führung des neu formierten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) ist fest entschlossen, das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen weltweit zur Nummer Eins oder Nummer Zwei zu entwickeln. Das erklärten am Dienstag auf der diesjährigen Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (Ila) in Schönefeld die designierten Vorstände, Rainer Hertrich und Philippe Camus, die zurzeit noch Chefs von DaimlerChrysler Aerospace beziehungsweise Aérospatiale Matra sind.

Die Führung des neu formierten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) ist fest entschlossen, das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen weltweit zur Nummer Eins oder Nummer Zwei zu entwickeln. Das erklärten am Dienstag auf der diesjährigen Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (Ila) in Schönefeld die designierten Vorstände, Rainer Hertrich und Philippe Camus, die zurzeit noch Chefs von DaimlerChrysler Aerospace beziehungsweise Aérospatiale Matra sind. Beide Firmen schließen sich mit der spanischen Casa (Construcciones Aeronauticas SA) zur EADS zusammen. Wie Camus bekräftige, werde der Zusammenschluss, der rechtlich noch vollzogen werden muss, Einspareffekte von rund 500 Millionen Euro im Jahr bringen. Die Hälfte davon würde die Umwandlung des losen Interessenverbandes Airbus zu einem normalen Unternehmen, der Airbus Integrated Company (AIC) einspielen, betonte Camus. EADS wird am 10. Juli an die Börse gehen. Die Aktien sollen vom 23. Juni bis zum 7. Juli den Anlegern zur Zeichnung angeboten werden. Momentan rangiert die EADS gemessen an einem addierten Umsatz von über 22 Milliarden Euro und 92 000 Mitarbeitern weltweit in der Branche hinter den US-Konzernen Boeing und Lockheed Martin auf Rang drei.

Weitere Kooperationen, und zwar sowohl innerhalb wie auch außerhalb Europas, sind ausdrücklich in der Planung. Auch die Kooperation mit BAeSystems (vormals British Aerospace) wolle man stärken. Eine Fusion mit den Briten schloss Hertrich allerdings aus. Er bezeichnete es als wünschenswert, wenn sowohl in den USA als auch in Europa mindestens zwei Hauptanbieter auftreten könnten. Keinerlei Schwierigkeiten erwarten die Manager von den Gesprächen mit den Briten über die neue Unternehmensstruktur von Airbus. BAe ist zurzeit mit 20 Prozent am Airbuskonsortium beteiligt, will seinen Anteil aber aufstocken. EADS hält 80 Prozent. Die Bewertung sei im Gange, sagte Camus. Die Ergebnisse werde man akzeptieren.

Das EADS Management geht im Übrigen weiter davon aus, dass das geplante Großraumflugzeug A3XX gebaut wird. "Das ist keine Option", stellte Camus klar. Das Projekt gehöre zum verbindlichen Geschäftskonzept. Das sage man auch den potenziellen EADS-Anlegern. Über die Standorte, an denen das Großflugzeug endmontiert werden soll, sei noch nicht endgültig entschieden. Camus betonte, dass sich diese Entscheidung strikt an wirtschaftlichen Kriterien orientieren werde.

Noch aber fehlt der offizielle Startschuss für den Bau des neuen Flugzeugs. Der Planungschef und Vizepräsident der europäischen Airbus Industrie, Adam Brown, ist allerdings zuversichtlich, was den Programmstart des geplanten Superflugzeugs A3XX betrifft. "Wir könnten eigentlich sofort loslegen," sagte Brown am Mittwoch auf Ila. Bei einem Verkaufsstart soll die erste Auslieferung des pro Exemplar über 420 Millionen Mark teuren Flugzeuges an die Fluggesellschaften im Oktober 2005 erfolgen.

40 Jahre Kooperation

Bereits seit über 40 Jahren arbeiten die drei EADS-Unternehmen zusammen, blieben jedoch bis dato selbstständig. Heute setzen sie sieben von zehn Mark mit ihren Gemeinschaftsprojekten um. Begonnen hatte alles Mitte der 50er Jahre, als deutsche Firmen französische Düsenflugzeuge in Lizenz herstellten. Später kam der gemeinsame Bau von Militärmaschinen hinzu sowie 1973 das Weltraum-Raketenprogrammm Ariane. Das wichtigste Projekt aber ist der Airbus. 1967 vereinbarten die deutsche, die britische und die französische Regierung die Entwicklung eines Ziviljets, 1972 hob der A300B zum Erstflug ab. Eigentlich hatten die Europäer nur die Marktlücke für mittelgroße Mittelstreckenflugzeuge füllen wollen - bis heute aber wuchs das Angebot permanent, so dass nun drei Produktlinien mit zahlreichen Variationsmöglichkeiten im Programm sind. Der Marktanteil bei Jets mit über 100 Sitzen liegt bei 55 Prozent - seit vergangenem Jahr hat Airbus damit den Konkurrenten Boeing abgehängt.

mo, brö

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