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Bärenstark –

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Wirtschaft: Der Maschinenbau zeigt keine Schwäche

Finanzkrise bislang ohne Folgen für die Industrie

Frankfurt am Main - Volle Auftragsbücher im Maschinenbau: Ungeachtet der wachsenden Rezessionsängste und der extremen Turbulenzen an den Finanzmärkten bleibt die deutsche Schlüsselindustrie im Aufwind. Im August gingen bei den meist mittelständischen Unternehmen real 14 Prozent mehr Aufträge ein als vor einem Jahr, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag mitteilte. „Die Stimmung im Maschinen- und Anlagenbau ist unverändert gut“, sagte VDMA- Chefvolkswirt Ralph Wiechers. „Die Umsätze bewegen sich auf einem hohen Niveau, die Auftragseingänge reißen nicht ab.“ Zudem stelle die Branche weiter Personal ein: „Es gibt wirklich keinen Grund zu klagen.“

Vor allem die Inlandskunden investierten im August kräftig: Das Deutschlandgeschäft stieg auf Jahressicht um 22 Prozent. Das zeige, dass deutsche Unternehmer weiterhin extrem zuversichtlich sind, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Dagegen fiel das Nachfrageplus aus dem Ausland mit neun Prozent deutlich kleiner aus. Auch die schwache Konjunktur in den Euro-Krisenländern sorgte dafür, dass die Ordereingänge aus der Eurozone drei Prozent unter Vorjahr lagen. Das Geschäft mit den kleinen Euro-Krisenländern brach regelrecht ein: Die Exporte nach Griechenland purzelten im ersten Halbjahr um 34 Prozent, die Ausfuhren nach Portugal um 21 Prozent. Das Exportminus in die größeren Partnerländer Spanien (minus 1,0 Prozent) und Italien (minus 0,4 Prozent) blieb jedoch überschaubar. Hingegen zogen die Exporte nach Frankreich – dem drittgrößten Markt nach China und den USA – sogar kräftig um 18 Prozent an.

In dem von Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Juni bis August 2011 ergibt sich bei den Auftragseingängen ein Plus von acht Prozent im Vorjahresvergleich. Die Bestellungen zeigten sich unbeeindruckt von allen politischen und Finanzmarkt-Turbulenzen, sagte Wiechers. Die August-Zahlen sind auch deshalb von besonderer Bedeutung, da in diesem Monat der Kurssturz an den Börsen mit voller Wucht einsetzte.

Der VDMA sieht sich durch die neuesten Zahlen in seiner Wachstumprognose bestätigt, nach der die Produktion 2011 um 14 Prozent zulegen wird. „Gleichwohl sind wir optimistisch.“ 2012 werde die Produktion nochmals um vier Prozent steigen und damit das Vorkrisenniveau von 2008 übertreffen. Der Verband hatte für das laufende Jahr 20 000 neue Stellen im Maschinenbau vorhergesagt. „Es sieht gut aus, dass dieses Ziel erreicht wird“, sagte Wortmann. Mit 929 000 Beschäftigten Ende Juli fehlten nur noch 4000 der angestrebten neuen Jobs. dpa

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