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Wirtschaft: Der Mischkonzern bleibt die Nummer eins in den USA

General Electric (GE) bleibt die Nummer Eins. Zwar ist der Mischkonzern nicht das Unternehmen mit dem größten Börsenwert oder dem höchsten Umsatz.

General Electric (GE) bleibt die Nummer Eins. Zwar ist der Mischkonzern nicht das Unternehmen mit dem größten Börsenwert oder dem höchsten Umsatz. Aber GE bleibt die Firma mit dem höchsten Gewinn in den USA. Im vergangenen Jahr durchbrach der Konzern eine Schallmauer. Zum ersten Mal erwirtschaftete mit GE ein Unternehmen aus dem laufenden Geschäft über 10 Milliarden Dollar.

Insgesamt profitierten die US-Konzerne von der wirtschaftlichen Erholung der Auslandsmärkte. Investitionen in technologische Entwicklungen führten zu verbesserter Effizienz und Kostensenkungen. Zudem beginnen das Internet und der elektronische Handel zu wirken, meint Arun Kumar, Aktienstratege bei der Investmentbank Lehman Brothers.

Die besten Ergebnisse hat trotz eines leichten Rückgangs im 4. Quartal die Technologiebranche erzielt. Zwar drückten im Schlussquartal Sorgen, dass die Umstellung der Computer auf das Jahr 2000 zum Absturz der System führe könnte. Im Gesamtjahr führte der Sektor aber beim Gewinnzuwachs die anderen Branchen mit 31 Prozent an. So konnte Softwaregigant Microsoft den Gewinn um 38 Prozent steigern. Die Verbesserung der Konjunktur in Asien hat dazu beigetragen. Microsoft profitierte zudem von seinen Beteiligungen bei Telekommunikationsfirmen und Internetunternehmen. Der Computerhersteller IBM konnte im Kalenderjahr den Gewinn um 22 Prozent steigern. Chiphersteller Intel verzeichnete einen Anstieg des Jahresgewinns um 21 Prozent. Nachdem die Jahr2000-Sorgen jetzt ausgeräumt sind, rechnen Analysten für das Jahr 2000 mit erneut zweistelligen Zuwachsraten. Telekommunikationsunternehmen konnten die Erwartungen der Analysten in der Regel übertreffen. Insgesamt stiegen die Gewinne hier um 18 Prozent.

Dass sich innerhalb eines Jahres so gut wie alles ändern kann, spürten die Unternehmen aus den Bereichen Energie und Grundstoffe. Im ersten Quartal waren die Gewinne in diesen Sparten noch rückläufig. Im Schlussquartal konnten Mineralölkonzerne wie Exxon Mobil, Chevron oder Texaco ihre Profite aber deutlich steigern und im Gesamtjahr ein Plus von sieben Prozent einfahren. Grund: Der dramatisch gestiegene Ölpreis. Was gut für die Ölbranche war, war allerdings schlecht für den Sektor Transport. Die Preise für Flugbenzin folgten dem Ölpreis nach oben und Fluggesellschaften wie American Airlines oder Delta mussten deutliche Gewinneinbußen hinnehmen. In der gesamten Transportbranche ging der Gewinn um vier Prozent zurück. Auch die Chemiebranche litt unter dem hohen Ölpreis, der sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt hatte. Ein profitables Jahr hatte die Finanzbranche, die von der Hausse an der Wall Street zehren konnte. Insbesondere Investmentbanken und Geschäftsbanken mit starkem Investmentgeschäft profitierten. Insgesamt konnten die Finanzwerte 22 Prozent zulegen. Der Absatz von Autos in den USA stieg auf die Rekordzahl von 16,9 Millionen. Davon profitierte etwa der Autokonzern Ford Motor, der im laufenden Geschäft eine Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Dollar erwirtschaften konnte.

Positiv wurde von Marktbeobachtern auch die hohe Zahl der Unternehmen bewertet, die die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten. Insgesamt hätten bislang 60 Prozent der Unternehmen besser als erwartet abgeschnitten, sagt Aktienstratege Kumar.

Norbert Kuls

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