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Wirtschaft: Der Mitarbeiterals Mitunternehmer

mo Zur Arbeitsmarktstatistik aus Nürnberg hat der Berliner Arbeitszeitberater Andreas Hoff eine klare Meinung: zu stark konzentriere sich die monatliche Analyse auf die Arbeitslosigkeit, zu wenig auf die Beschäftigten.Vor allem aber der Defätismus stört ihn.

mo Zur Arbeitsmarktstatistik aus Nürnberg hat der Berliner Arbeitszeitberater Andreas Hoff eine klare Meinung: zu stark konzentriere sich die monatliche Analyse auf die Arbeitslosigkeit, zu wenig auf die Beschäftigten.Vor allem aber der Defätismus stört ihn.Nicht die Frage, wie man verhindern kann, daß noch mehr Leute ihren Job verlieren, sondern die Frage, wie Beschäftigung aufgebaut werden kann, müsse im Mittelpunkt stehen.Seit 1983 arbeitet der gelernte Volkswirt und Mathematiker als selbständiger Arbeitszeitberater.Über 600 Projekte haben Dr.Hoff, Weidinger und Partner seither betreut; darunter auch Projekte bekannterer deutscher Adressen wie Siemens oder der Deutschen Bahn.Das Hauptaugenmerk ist stets auf einen flexibleren Umgang mit der Arbeitszeit gerichtet.Die Verkürzung der Arbeitszeit ­ zumindest der Wochenarbeitszeit ­ steht dabei allerdings nicht im Vordergrund.Hoff und Co sehen derzeit vielmehr eher einen Trend zur Arbeitszeitverlängerung bei gleichbleibendem Entgelt ­ wie die Beispiele aus der Metall- und Druckindustrie belegen ­ als "relativ sozialverträgliche Form der Absenkung von Lohnkosten." Das schließt natürlich nicht aus, daß die Lebensarbeitszeit prinzipiell verkürzt werden muß, wie Hoff betont, etwa mittels Arbeitszeitkonten, was wiederum eine Bereitschaft zum Umdenken in der Organisation, das heißt auch beim Arbeitgeber, voraussetzt.Umdenken müssen aber auch die Arbeitnehmer.Die ziehen nämlich nicht in jedem Falle mit ­ wie sich beispielsweise beim Abbau der Überstunden gezeigt hat.Wo die Betriebe Ausgleich durch mehr Freizeit anbieten, was ihnen im Bedarfsfall mehr Spielraum gibt, fordern die Arbeitnehmer nicht selten materielle Kompensation.Grundsätzlich, glaubt Hoff, führt kein Weg daran vorbei, daß sich der Mitarbeiter zum Mitunternehmer entwickelt.In diesem Rahmen wird auch der Mitarbeiterbeteiligung ein größeres Gewicht zukommen müssen.Und das bedeutet auch: weg von der Regelarbeitszeit hin zu Wahlarbeitszeitsystemen.

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