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Wirtschaft: Der Mittelstand stellt ein

Unternehmen rechnen für die nächsten sechs Monate mit guten Geschäften

Berlin - Die Stimmung unter Deutschlands Mittelständlern ist so gut wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Die Firmen beurteilten ihre gegenwärtige Lage günstiger und rechneten auch für die kommenden sechs Monate mit weiter anziehenden Geschäften. Das teilte die staatliche Förderbank KfW am Montag zu ihrem Mittelstandsbarometer mit, das sie gemeinsam mit dem Münchner Ifo-Institut errechnet. Die Stimmung unter den Firmen in Deutschland signalisiere einen in wirtschaftlicher Hinsicht wahrhaft goldenen Oktober. „Gleichwohl darf man nicht vergessen, dass die Luft mit jedem Schritt nach oben dünner wird“, sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch.

Das Barometer für den Mittelstand verbesserte sich um vier Punkte auf 23,2 Zähler und machte damit den Rückgang vom September mehr als wett. Die Lageeinschätzung stieg dabei auf 28,3 Punkte, das sind 2,6 Zähler mehr als im Vormonat.

Der abermalige Anstieg bei der Bewertung der Geschäftslage sei im Oktober erwartet worden. Hingegen sei die Entwicklung der Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate eine „faustdicke positive Überraschung“, erklärte die KfW. Der Erwartungs-Index schnellte um 5,3 Punkte auf 17,7 Zähler in die Höhe. „Dass sich der deutsche Mittelstand auch von den drohenden globalen Belastungen aus der schwachen US-Konjunktur, der leichten Abkühlung in Asien, den ungelösten Strukturproblemen in der Euro-Peripherie sowie der absehbar restriktiven Fiskalpolitik nicht beeindrucken lässt, spricht für sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein“, erklärte die KfW.

Auch die Stimmung bei den großen Firmen verbesserte sich, das entsprechende Barometer erreichte mit 27,4 Punkten den höchsten Stand seit Beginn der Datenerhebung 1991.

Angesichts der anziehenden Konjunktur wollen sowohl die mittelständischen als auch die großen Unternehmen ihre Belegschaften aufstocken. Die Bundesregierung rechnet für das laufende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent und einer Abschwächung auf 1,8 Prozent im kommenden Jahr. Viele Banken und Forschungsinstitute sind noch optimistischer: „Beim Realwachstum ist eine Zwei vor dem Komma aus heutiger Sicht auf jeden Fall realistisch“, sagte Irsch. rtr

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