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Wirtschaft: Der Modekonzern legt bei Umsatz und Gewinn zu - Der Aufbau einer neuen Kollektion ist geplant

Die Hugo Boss AG, Metzingen, wächst schneller als geplant. Der Umsatz werde voraussichtlich um zwölf Prozent auf 1,65 Milliarden Mark wachsen, berichtete Vorstandschef Werner Baldessarini bei der Vorlage der Bilanz: "Wir sind sehr zufrieden.

Die Hugo Boss AG, Metzingen, wächst schneller als geplant. Der Umsatz werde voraussichtlich um zwölf Prozent auf 1,65 Milliarden Mark wachsen, berichtete Vorstandschef Werner Baldessarini bei der Vorlage der Bilanz: "Wir sind sehr zufrieden." Trotz der Investitionen für den Aufbau einer kompletten Damenkollektion soll der Gewinn des zum italienischen Marzotto-Konzerns gehörenden Unternehmens ebenfalls um zwölf Prozent auf 124 Millionen Mark klettern.

Der Optimismus des Herrenmode-Herstellers beruht auf den hohen Bestellungen für die Herbst-/Winter-Kollektion 2000/2001. Boss profitiere trotz der schwierigen Lage der Bekleidungsbranche vom Markenbewußtsein der Verbraucher, meinte Baldessarini. Gerade wegen des Markennamens setzt er große Hoffnungen in die Damenkollektion. Über Frauen und ihre Kleidung werde viel mehr gesprochen als über Herrenmode. "Die Damenkollektion wird uns helfen, der Marke Boss mehr Glamour zu geben", sagte Baldessarini. In Zahlen ausgedrückt: 2001 sollen mit Boss Women 100 Millionen Mark umgesetzt werden, 2005 sollen es 300 Millionen Mark sein, laut Baldessarini ein "konservative Schätzung". Ab 2002 soll der in Mailand angesiedelte Bereich schwarze Zahlen schreiben. Mittelfristig solle Boss Women mindestens so profitabel sein wie das Herrengeschäft.

Zufrieden zeigte sich der Boss-Vorstand mit dem neuen Werk in der Türkei, das für 23 Millionen Mark errichtet wurde. Dort schneidern zur Zeit 600 Mitarbeiter Boss-Anzüge. Wenn die Produktion voll läuft, sollen 850 Beschäftigte in zwei Schichten arbeiten. Der Anteil der Eigenfertigung hat sich nach Darstellung des zuständigen Vorstandsmitglieds Werner Lackas durch das Werk auf 14 Prozent des Umsatzes verdoppelt. Die Durchschnittskosten des Unternehmens würden damit deutlich gesenkt.

Ziel von Boss ist es, weiter kräftig zu wachsen und dabei den Gewinn überproportional zu steigern. 1999 ist das mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent und einem Ergebniswachstum von 14 Prozent gelungen. Die Börse honoriert das allerdings nicht. Die Vorzugsaktie notiert nach wie vor unter dem Höchststand des Frühjahrs 1999. Zu Beginn des Jahres 2000 ist Boss der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft beigetreten und hat rund 1,5 Millionen Mark in den Entschädigungsfonds eingezahlt. Bisher investierte Boss rund 75 Millionen Mark in die Damenmode, die in Mailand unter der jungen deutschen Chefdesignerin Grit Seymour mit derzeit 70 Mitarbeitern entwickelt wird.

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