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Wirtschaft: Der Münchner Elektro-Konzern übertrifft die Erwartungen der Analysten - Alle Bereiche schreiben schwarze Zahlen

Der Siemens-Konzern, hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 1999/2000 die eigenen Planungen und auch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Umsatz (16,4 Milliarden nach 14,7 Milliarden Euro im Vorjahresquartal) und Auftragseingang (18,5 Milliarden nach 16,1 Milliarden Euro) sind deutlich gestiegen.

Der Siemens-Konzern, hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 1999/2000 die eigenen Planungen und auch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Umsatz (16,4 Milliarden nach 14,7 Milliarden Euro im Vorjahresquartal) und Auftragseingang (18,5 Milliarden nach 16,1 Milliarden Euro) sind deutlich gestiegen. Alle Bereiche sind in den schwarzen Zahlen. Die Verbesserungen im operativen Gewinn haben im Vergleich zum ersten Quartal 1998/99 fast zu einer Verdoppelung des Gewinns nach Steuern auf 625 (327) Milliarden Euro geführt.

Durch Desinvestitionen ergab sich zusätzlich ein außerordentliches Ergebnis nach Steuern von 974 Millionen Euro. Jeweils zu rund einem Drittel trugen dazu der Börsengang der Epcos AG sowie die Verkäufe der Siemens Electromechanical Components GmbH&Co KG und der Siemens Nixdorf Retail and Banking Systems bei. Einen kleineren Beitrag leistete der Verkauf der Vakuumschmelze GmbH. Im weiteren Jahresverlauf ist mindestens ein gleich hohes außerordentliches Ergebnis zu erwarten.

Im März wird auch die Infineon AG an die Börse gehen. In einer ersten Tranche sollen 25-30 Prozent der Aktien emittiert werden. Der geschätzte Börsenwert von Infineon wurde im vergangenen halben Jahr von den Analysten ständig nach oben korrigiert und liegt derzeit bei 30-40 Milliarden Mark für 100 Prozent. Mit der Platzierung einer zweiten Tranche, der Zeitpunkt steht noch nicht fest, will sich Siemens von der Aktien-Mehrheit bei Infineon trennen. Zum Infineon-Börsengang kommt noch die buchmäßige Abwicklung der Verkäufe der Glasfaseraktivitäten sowie der Siemens-Beteiligung an der Schweizer Cablecom.

Nach dem guten Verlauf des ersten Quartals hat Siemens seine Einschätzung für das gesamte Geschäftsjahr nach oben korrigiert. Statt eines einstelligen wird - bereinigt um das Desinvestment - nun ein leicht zweistelliges Umsatzwachstum prognostiziert. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers ist dabei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die wegfallenden Umsätze ausgeglichen werden können. Insgesamt trennt sich Siemens im Vergleich zum Vorjahr von Umsätzen in Höhe von 12,2 Milliarden Mark und einem Ergebnisbeitrag vor Zinsen und Steuern von 632 Millionen Mark. Nachdem der Umsatz schneller steigt als geplant, wird auch der Gewinn höher ausfallen. Nach Angaben des Sprechers wird er überproportional steigen, wobei die Differenz "nicht nur ein bis zwei Prozentpunkte" betragen werde. Das Ergebnis des ersten Quartals könne allerdings nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden. Nachdem das erste Vorjahresquartal noch recht schwach verlaufen war, liege die Messlatte nun von Quartal zu Quartal höher.

Im operativen Geschäft stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Quartal 1999/2000 um 110 Prozent auf 1,002 Milliarden Euro. Zu diesem Anstieg haben vor allem erhebliche Ergebnisverbesserungen im Arbeitsgebiet Information and Communications (390 Millionen nach 125 Millionen Euro im Vorjahresquartal), bei Infineon (245 Millionen nach 100 Millionen Euro Verlust), in der Medizintechnik (109 Millionen nach 44 Millionen Euro) und bei der Tochter Osram (102 Millionen nach 79 Millionen Euro) beigetragen. Insgesamt haben aber alle Arbeitsgebiete schwarze Zahlen geschrieben. Die Verkehrstechnik ist mit 26 Millionen Euro Ebit stabil in schwarzen Zahlen gelandet. Ein Fragezeichen setzt der Sprecher noch bei der KWU (zwei Millionen Euro Ebit), die bei der neuen Gasturbinengeneration mit technischen Probemen zu kämpfen hat. Weltweit sind über 40 installierte Gasturbinen noch nicht von den Kunden abgenommen. Eine Einsatzgruppe soll die Probleme bis Sommer lösen. Auf KWU können Strafen wegen Nichteinhaltung des Übergabetermins und Ausgleichszahlungen für Stromausfalltage zukommen. Dazu kommen die Aufwendungen für notwendige Produktverbesserungen. Ob das für 2000/2001 angepeilte Ziel eines positiven Geschäftswertbeitrags (er ermittelt, ob ein Geschäftsbereich mehr als die Kosten auf das eingesetzte Kapital erwirtschaftet) schon 1999/2000 für alle erreicht werden könnte, ließ der Sprecher offen. Die Werte seien aber besser als ursprünglich geplant.

cbu, HB

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