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Wirtschaft: Der schwache Yen hilft japanischen Autobauern Besser unterwegs als deutsche Wettbewerber

Berlin - Die japanischen Autohersteller haben ihre deutschen Konkurrenten Anfang 2013 bei Umsatz, Gewinn und Rendite abgehängt. Trotz sinkender Absatzzahlen setzten die Japaner mehr um und verdienten mehr – während die deutschen Konzerne wegen der Euro-Schuldenkrise Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen mussten.

Berlin - Die japanischen Autohersteller haben ihre deutschen Konkurrenten Anfang 2013 bei Umsatz, Gewinn und Rendite abgehängt. Trotz sinkender Absatzzahlen setzten die Japaner mehr um und verdienten mehr – während die deutschen Konzerne wegen der Euro-Schuldenkrise Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen mussten. Zu diesem Ergebnis kommt eine vergleichende Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Als wichtigsten Grund für die erfolgreiche Aufholjagd von Toyota, Nissan & Co. nennen die Autoren die lockere Geldpolitik der japanischen Notenbank, die den Yen-Kurs gedrückt und damit japanische Autos im Ausland preiswerter gemacht hatte. Zudem arbeiteten die Japaner profitabler; ein Ergebnis der hohen Qualitätsvorgaben und einer cleveren Preispolitik. Nach der Atomkatastrophe und Rückrufaktionen von Toyota war die japanische Autoindustrie zurückgefallen.

Nun sind die Japaner wieder da: Erstmals seit 2008 ist den Autobauern ein besserer Start ins Jahr gelungen als der deutschen Konkurrenz. Bei leicht rückläufigen Verkäufen (minus vier Prozent) machten sie zusammen 111 Milliarden Euro Umsatz (plus sechs Prozent) und 7,66 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit), was einem Plus von 72 Prozent entspricht. Dem stehen in der deutschen Branche 90 Milliarden Euro (minus drei Prozent) Umsatz gegenüber. Dort fiel der Gewinn um 28 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Die Profitabilität im Umsatz-Gewinn-Verhältnis (Ebit-Marge) liegt in Japan mit 6,9 Prozent einen Punkt höher (siehe Grafik). Eine Ausnahme bildet BMW: Mit 11,6 Prozent wies der Konzern eine zweistellige Rendite auf und lag damit vor Hyundai (8,7 Prozent) und Toyota (8,6 Prozent) weltweit auf Platz eins. Die margenstarken Hersteller Porsche und Audi werden nicht separat ausgewiesen, sondern dem VW-Konzern zugeordnet.

Die Lage auf dem deutschen Automarkt bleibt unterdessen schwierig: Die Neuzulassungen brachen im Mai um knapp zehn Prozent auf 261 000 Pkw ein, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte. Im April hatte es noch eine leichte Erholung im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Die Neuzulassungen waren um fast vier Prozent gestiegen, der erste nennenswerte Zuwachs seit fast einem Jahr. Allerdings lag das auch daran, dass der April zwei Arbeitstage mehr hatte. mot

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