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Wirtschaft: Der Skandal um

Die Privatisierung der Berliner Wasserbetriebe hat ihren Skandal.Der Ratgeber des Landes Berlin im komplizierten Verfahren ist parteiisch, berät nebenbei einen der Bewerber.

Die Privatisierung der Berliner Wasserbetriebe hat ihren Skandal.Der Ratgeber des Landes Berlin im komplizierten Verfahren ist parteiisch, berät nebenbei einen der Bewerber.Auch wenn es sich um die renommierte Investment-Bank Merrill Lynch handelt, darf man nun an deren neutralem Sachverstand zweifeln.

Selbst wenn sich Merrill Lynch und der Senat beeilen, die zwei parallelen Mandate als normalste Angelegenheit der Welt zu bezeichnen: So einfach lassen sich die Bedenken nicht zerstreuen.Auf der einen Seite berät die Bank Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD), um aus dem Bewerberkreis den besten Käufer auszuwählen.Auf der anderen Seite bereitet die Bank den Börsengang eines dieser Bewerber vor - der Wassertochter Azurix des US-Konzerns Enron nämlich.Die beiden Berater-Jobs hängen nach Auffassung der Finanzsenatorin nicht direkt zusammen: Denn es seien nicht die Erlöse aus dem Börsengang, mit denen Azurix - falls es den Zuschlag erhält - die Anteile der Wasserbetriebe bezahlt.Nur kann das sowieso niemand kontrollieren.Und was eigentlich wäre dann ein direkter Zusammenhang, bei dem das Land Berlin Bedenken an der Überparteilichkeit hätte?

Viel direkter kann ein Interessenkonflikt doch wohl kaum sein.Aber dies mag Fugmann-Heesing nicht zugeben, weil sich dann zwei Fragen stellen: Kann die Privatisierung wie geplant über die Bühne gehen? Und wer trägt politisch die Verantwortung für den Skandal des Verdachts auf parteiische Beratung? Antwort eins: Die Privatisierung gehört gestoppt, um endlich für klare Sicht im Verfahrensdschungel zu sorgen.Antwort zwei: Fugmann-Heesing.

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