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Wirtschaft: Der Spion in der Hosentasche

Wie man Smartphones vor Angriffen schützen kann.

Berlin - Wer wegen des Abhörskandals um das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel um die Vertraulichkeit seiner Gespräche fürchtet, hat kaum eine Chance: Wirklichen Schutz gegen das Abhören bieten nur Hochsicherheitstelefone, die mehrere tausend Euro kosten – und die beide Gesprächspartner besitzen müssen. Trotzdem können Smartphone- Besitzer Vorkehrungen treffen, denn die Geräte können immer mehr, sind zum ständigen Begleiter des Menschen geworden – und geraten daher immer öfter ins Visier von Cyberkriminellen.

Smartphones sind kleine Computer und daher genauso Viren oder Angriffen von außen ausgesetzt wie jeder andere PC. Gefährdet sind auch grundsätzlich alle Betriebssysteme, besonders betroffen sind bislang jedoch Telefone mit dem Google-System Android, denn es ist am weitesten verbreitet.

Die Gefahren sind ähnlich wie bei Computern. Schädlinge können Daten ausspionieren, Identitäten und Passwörter abgreifen. Auch können sie zumindest teilweise das Kommando über Smartphones übernehmen. Besonders heikel bei Smartphones sind die Telefon- und SMS- Funktion sowie die oft eingebaute Satellitennavigation. So sind bereits Schädlinge aufgetaucht, die im Hintergrund kostenpflichtige SMS versandt haben oder teure Nummern anwählen. Auch können die Kontakte ausspioniert werden.

Gegen das Abhören von Telefonaten können sich Nutzer im Prinzip nicht wehren. Während SMS noch vergleichsweise sicher sind, werden die Nachrichten zahlreicher sogenannter Messenger – wie zum Beispiel beim beliebten Programm WhatsApp – häufig komplett unverschlüsselt übertragen. Das Gleiche gilt im Allgemeinen bei E-Mails. Solche Daten können Kriminelle vergleichsweise einfach abfangen. Vorsicht ist vor allem bei offenen W-Lan-Netzen zum Beispiel in Cafés geboten: Auch hier lassen sich unverschlüsselte Daten leicht abfangen. Abhilfe schaffen sogenannte VPN-Verbindungen (virtuelle private Netzwerke). Dafür gibt es zahlreiche Apps und Internetdienste – die guten Anbieter kosten aber Geld.

Generell sollte man beim Herunterladen von Anwendungen aus dem Netz vorsichtig sein. Sie sollten keine Programme aus unbekannten Quellen zulassen – das ist auf den Telefonen meist sowieso standardmäßig deaktiviert. Zudem geben Apps bei der Installation an, welche Rechte sie anfordern. Verlangt etwa ein Spiel Zugriff auf SMS oder GPS, sollten Nutzer stutzig werden.

Andererseits lässt sich auch Schutzsoftware wie Anti-Viren-Programme für Smartphones aus dem Netz herunterladen. Es gibt sie von großen namhaften Firmen sowie von kleineren Herstellern. Sie bieten Apps an, die sich direkt auf dem Smartphone installieren lassen. Oft sind die Programme sogar kostenlos.

Geht ein Smartphone verloren, sind auch viele Daten weg – oder befinden sich dann vielleicht in der Hand eines unehrlichen Finders. Smartphones sollten daher unbedingt mit einem Code gesperrt werden, zusätzlich zur Geheimnummer der Sim-Karte. Neue Android- Telefone lassen sich zudem mit einer Option, die Nutzer allerdings extra aktivieren müssen, orten und sperren; die Daten darauf lassen sich löschen. Diese Funktion beherrschen auch zahlreiche Sicherheits- und Anti-Viren-Apps. AFP

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