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Wirtschaft: Deutlich weniger Arbeitslose

BERLIN (Tsp).Die Situation auf dem Berliner und Brandenburger Arbeitsmarkt hat sich weiter entspannt.

BERLIN (Tsp).Die Situation auf dem Berliner und Brandenburger Arbeitsmarkt hat sich weiter entspannt.Seit vier Monaten sinkt die Zahl der Arbeitslosen in der Region.Im Oktober waren 449 300 Menschen arbeitslos gemeldet, 9100 weniger als im Vormonat und sogar 39 700 weniger als im Oktober des Vorjahres.Der deutliche Rückgang ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich.Die positive Entwicklung führt das Landesarbeitsamt aber nicht auf eine wirkliche Erholung am Arbeitsmarkt zurück, sondern auf die verstärkte Inanspruchnahme von Arbeitsförderungsmaßnahmen zurück.

In Berlin ging die Zahl der Arbeitslosen um 3600 auf 259 600 zurück.Im Vergleich zum Oktober 1997 sank die Zahl der Arbeitslosen um 10 700.Die neuen Zahlen zeigten die kontinuierliche positive Entwicklung seit November vergangenen Jahres, kommentierte Berlins Wirtschaftssenator Elmar Pieroth.Der positive Trend werde sich aber nur dann fortsetzen, wenn die Unternehmen nicht noch stärker belastet würden."In diesem Zusammenhang untermauere ich meine Forderung an die neue Bundesregierung, ihre Pläne zur Steuerreform zu überarbeiten.Die Vorhaben stellen eine existentielle Bedrohung vor allem für kleine und mittlere Unternehmen dar", erklärte Pieroth in einer Stellungnahme.

Die Arbeitslosigkeit ging in fast allen Berufsgruppen zurück, besonders jedoch bei den Verwaltungs- und Büroberufen sowie den Bau- und baunahen Berufen.Dagegen sieht die Fachgemeinschaft Bau keinen Lichtblick für die Branche.Die Entwicklungen seien "weiterhin sehr enttäuschend und trüben die Stimmung des Baubetriebe", sagte der Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft, Burkhard Wenkel.Die Arbeitslosenquote im Berliner Bauhauptgewerbe liegt nach seinen Angaben immer noch bei 35,3 Prozent.

Die Staatssekretärin in der Senatsarbeitsverwaltung, Helga Korthaase, betonte, die Arbeitslosigkeit sei im Vergleich zum Vormonat nur leicht zurückgegangen.Dies sei vor allem auf die arbeitsmarktpolitischen Instrumente zurückzuführen, die eingesetzt wurden.In Berlin waren im Oktober 20 400 Arbeitnehmer in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) beschäftigt, 9500 mehr als im Oktober 1997.In Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM) arbeiteten 15 400 Frauen und Männer, 7900 mehr als im Vorjahresmonat.Korthaase forderte, besonders die Jugendarbeitslosigkeit stärker zu bekämpfen.Während die Arbeitslosenquote in der Hauptstadt bei 15,3 Prozent liege, seien 21,5 Prozent der Jugendlichen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen.

Dennoch stellte das Landesarbeitsamt auch für die Jugendlichen im Oktober eine Verbesserung ihrer Arbeitsmarktsituation fest.Die Arbeitslosigkeit bei den unter 25jährigen sei "bemerkenswert deutlich" zurückgegangen.Der Grund: Viele junge Leute hätten gerade ihre Ausbildung aufgenommen oder den Wehrdienst begonnen.Außerdem würden besondere Förderungsprogramme im Rahmen der Leistungen zur Arbeitsförderung in Anspruch genommen.

Brandenburg behauptete sich auf Platz zwei in Ostdeutschland hinter Thüringen, das mit 13,4 Prozent die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote in den neuen Ländern vorweisen konnte.Die Arbeitslosenquote in Brandenburg sank im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozentpunkte auf 15,1 Prozent.Vor einem Jahr betrug sie 17,7 Prozent.Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Brandenburg sei jedoch - wie in Berlin - hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß Maßnahmen der Arbeitsförderung verstärkt in Anspruch genommen wurden, teilte das Landesarbeitsamt mit.Ende Oktober waren 33 400 Arbeitnehmer in ABM beschäftigt, 19 200 mehr als im Oktober 1997.

Im Osten Deutschlands trägt Sachsen-Anhalt mit 17,7 Prozent weiterhin die rote Laterne, allerdings ist das Land jetzt weit von der 20-Prozent-Marke entfernt, die es zeitweise sogar deutlich überschritten hatte.In Ostdeutschland werde die Expansion im verarbeitenden Gewerbe und in einigen Dienstleistungsbereichen nach wie vor überlagert von der Krise in der Bauwirtschaft und den Anpassungsprozessen im öffentlichen Dienst, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda.

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